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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 188
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1976-77/0194
im Protokollbuch, daß „H: Xaver Hauser Bildhauer" 1815 in den Kreis der „Jung
Ächtemer" aufgenommen wurde und 1816 zu den „Alt Ächtemern" aufrückte83,
beziehen sich auf den greisen F. A. X. Hauser (V), weil nur er in den genannten
Jahren das Meisterrecht besaß.

Joseph Franz Xaver Hauser (Via),

meist Joseph Xaver oder nur Joseph Hauser genannt

Nach dem Tod F. A. X. Hausers führte dessen am 4. Februar 1778 geborener
ältester Sohn Joseph die Bildhauerwerkstatt weiter. Langjährige Mitarbeit beim
Vater ermöglichte einen nahtlosen Übergang der Geschäfte. Am 27. April 1820
beschwerte sich allerdings der „Zunftvorsteher zum Mond", daß sich „Bildhauer
Hauser" weigere, in die Bauzunft einzutreten.84 Um seine künstlerische Tätigkeit
abzusichern, unterwarf sich der 42jährige Bildhauer dann doch den Gewerbebestimmungen
und ließ sich am 22. Mai 1820 „auf der Ehrsamen zunft zum Mond"
gegen eine Gebühr von 11 Gulden als Meister einschreiben.85 Störungen der beruflichen
Arbeit durch militärische Verpflichtungen suchte Joseph Hauser dadurch
abzuwenden, daß er am 1. Juli 1820 „um Befreyung vom Eintritt unter das Burgerkorps
" bat, die ihm 1821 gewährt wurde.86

In den Freiburger Adreßkalendern erscheint Joseph Hauser vom Jahr 1820 ab
sofort als Bildhauermeister. Mit ihm ließ sich aber auch ein Konkurrent nieder,
und zwar der in der Forschung bisher noch unbeachtete Bildhauer Franz Joseph
Raufer.87 Ich vermute, daß der genannte Raufer mit jenem „Bildhauer Franz Joseph
Kaufer von Lenzkirch" (Kaufer? Lesefehler?) identisch gewesen ist, dem man
- zusammen mit dem Steinhauer Benedikt Wagner - 1798 die Ausführung des
neuen Taufsteins der Pfarrkirche Kirchhofen nach einem Modell Johann Christian
Wentzingers übertragen hatte.88 Unser Joseph Hauser wohnte zunächst auf der
Insel, im Haus 76 N, bei der mit Webermeister Gotthardt verheirateten Schwester
Maria Theresia89, 1830 finden wir ihn dann im Haus 94 auf der Insel bei Anton
Andris untergebracht.90

83 Stadtarchiv Freiburg, B 5 (P) XXIII Nr. 71, Extraprotokoll der Bauzunft zum Mond 1804 1844, fol.
44a u. b.

84 Stadtarchiv Freiburg, RP 396 Magistratsprotokoll 1820, o. S., EN. 910.

83 Stadtarchiv Freiburg, P XXIII/70, Protokoll einer ehrsamen Zunft zum Mond, S. 18.

88 Wie Anmerkung 84, EN 1121, 1453, 1522 und RP 397, Magistratsprotokoll 1821, o. S., EN 655, 885.

H7 Ob F. J. Raufer mit dem bekannten Bildhauer Aloys Raufer (geboren 1794 Lenzkirch, tätig in Rom und
Karlsruhe, gestorben 1856 Karlsruhe) irgendwie verwandt gewesen ist, müßte noch überprüft werden.
Vgl. Künstlerlexikon Thieme Becker, alte Ausgabe, Band 28/1934, S. 42.

88 Ellen Lore Noack, Die Kirche von Kirchhofen Freiburger Zeitung, Unterhaltungsbeilage „Badener
Land", Nr. 16 vom 1. 8. 1936, Spalte 4 Karl Becker spricht im Kleinen Kunstführer „Die Pfarr- und
Wallfahrtskirche zu Kirchhofen i. Br."/l971, S. 29, abweichend von „Franz Josef Kaufer, Bildhauer in
Kenzingen".

69 Stadtarchiv Freiburg, Freyburger Addreß-Kalender auf das Jahr 1823, S. 114.
90 Stadtarchiv Freiburg, Freyburger Adreß Kalender auf das Jahr 1830, S. 114,

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