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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 193
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1976-77/0199
ser, Ehefrau des Friedrich Gotthardt, Webers und Blattmachers, Rosa Hauser, ledig
und majorenn, Näherin dahier." Unter den Kleidungsstücken und Einrichtungsgegenständen
fallen „1. alter Säbel" (hat Xaver Hauser als Soldat an den Befreiungskriegen
teilgenommen?), drei Sessel, Geldgurt, zwei Tabakspfeifen, eine Schreibtafel
, ein Vogelkäfig, elf „Täfele" und ein Christusbild auf. Unmittelbar zu seiner
künstlerischen Tätigkeit in Beziehung standen »5. Zeichnungsbücher, 1 Hobelbank,
1 Schleifstein, einige kleine Mödel, dto, 36 Stk Eisen zum Holzschnitzen, 25 dto
zum Steinschnitzen, 2 Sägen, Vorrath altes Holz, zwey Steine zum verarbeiten,
1 Madonnabild, 6 Stk Figuren, 2 dto, 1 Glaskästlein mit 1 Figur, 1 kleiner Alabasterstein
." Der Vermögenssumme von 282 fl 21 kr standen 121 fl 25 kr Schulden
gegenüber, unter anderem für Arzt, Medikamente, Sarg und Begräbniskosten.
Steinhauer Elmlinger in Pfaffenweiler hatte „für gelieferte Steine lt. Verzeichniß
20 fl" zugut; Handelsmann Heinrich Kapferer legte eine Rechnung für noch nicht
bezahlte Waren vor; Kopfwirt Pyrrh reklamierte 4 fl 26 kr. für ein Fäßchen Wein,
und die Maurermeister Schwarzweber und Wiedmann sowie der Vergolder Sebastian
Nißle reichten um die Bezahlung ihrer Arbeitslöhne ein, Beträge, die sich aus
der Mitarbeit beim Setzen von Grabsteinen und Vergolden von Inschriften und
Bilderrahmen ergeben hatten. Auch ein Franz Xaver Boppert war „bey Bildhauer
Hauser in Arbeit getreuen den lt März 1837 bis 11t May incl: 1837". Von der gesamten
Lohnsumme, „per Tag 1 fl", hatte er noch eine Restzahlung von 7 fl 31 x zu
beanspruchen. Katharina Bichler, die letzte Hauswirtin des Verstorbenen, verlangte
8 fl ausstehenden Mietzins, und der Salmenwirt Würth wollte 4 fl 36 kr ersetzt bekommen
, weil ihm „Bildhauer Hauser im verfloßenen Jahr aus Unvorsichtigkeit
und in einem betrunkenen Zustande einen Kreuzstock zerbrochen" habe. Zur besseren
Aufteilung der Hinterlassenschaft versteigerte man am 4. Mai 1838 um den
Erlös von 93 fl 19 kr die Habe Xaver Hausers. Lediglich die Steine aus Paffen-
weiler blieben ausgenommen: Den größeren nahm Steinhauermeister Elmlinger
zum Preis von 9 fl wieder zurück; aus dem kleinen wollte man einen Grabstein für
den Verstorbenen anfertigen lassen. Nach Tilgung aller Verbindlichkeiten blieben
161 f 1 4 kr Guthaben übrig, die zu je einem Fünftel den erbberechtigten Geschwistern
zuflössen.

Wegen des Erbanteils von 32 fl 123/s kr, die dem in Wien lebenden Bruder Xaver
Hausers zustanden, berichtete das Großherzoglich Badische Stadtamtsrevisorat
Freyburg am 14. Mai 1838 an den Hochlöblichen Magistrat der K. K. Haupt- und
Residenzstadt Wien: Der Verstorbene hätte „nebst den hier wohnenden 4 Geschwistern
einen vollbürtigen Bruder Namens Johann Hauser, verheuratheter Bürger
und Bildhauer * bezw. Militär- und Civil-Federschmücker, wohnhaft in der
Stratzischen Hauptstraße Nro 17" hinterlassen. Nachfragen in Wien113 erbrachten,
daß dort weder ein Bildhauer Johann Hauser noch irgendwelche Arbeiten von dessen
Hand bekannt sind. Offensichtlich hatte der am 13. August 1781 geborene Johann
Baptist Hauser die Bildhauerei aufgegeben und sich der Federschmückerei,
was immer auch darunter zu verstehen sein mag, zugewandt. Das Stadtarchiv

1,3 Auskünfte der österreichischen Galerie, Museum im Belvedere (Nr. 726/1966) — mit Rückfrage beim Bearbeiter
des „Lexikons der bildenden Künstler Österreichs") und der Akademie der bildenden Künste in
Wien (Rektorat Nr. 946/65/66).

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