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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 253
(PDF, 57 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1976-77/0259
Zum Haushalt der Stadt Freiburg im Breisgau

im 16. und 17. Jahrhundert

Von Norbert Ohler

Otto Herding mm 65. Geburtstag

Die Voraussetzungen

In den Städten bildete sich schon früh eine - relativ - geordnete und regelmäßig
kontrollierte Verwaltung aus. Deren Akten können Aufschluß geben über Zahl
und Herkunft der Bürger, wirtschaftliche und soziale Verhältnisse der verschiedenen
Schichten1, nicht zuletzt aufgrund der Vermögensverzeichnisse.2 Um die Jahrhundertwende
wurden finanzgeschichtliche Quellen aus zahlreichen Städten veröffentlicht
; als einen gewissen Abschluß darf man die umfangreiche Arbeit Brunners3
betrachten.

Zu Reihen zusammengestellt, können Preis-, Lohn- und Steuerlisten Einblick in
die langfristige Entwicklung nicht nur der Stadt, sondern der Wirtschaft überhaupt
geben. Bei der Erforschung derartiger Quellen sind sich immer wieder Nationalökonomie
und Geschichtswissenschaft begegnet. Historiker beziehen Fragestellungen
der Volkswirtschaft in ihre Forschungen ein; Forscher, die von der Nationalökonomie
her kommen, analysieren mit in der Volkswirtschaft gebräuchlichen
Methoden mittelalterliche und frühneuzeitliche Quellen.4 Seit einigen Jahrzehnten
wendet sich das Interesse eines Teiles der Forschung von der Untersuchung kurzfristiger
Schwankungen ab und der Frage nach der langfristigen Entwicklung zu,
dem Trend, dem Konjunkturverlauf.5

Die Stadtgeschichte kann für das Mittelalter als recht gut erforscht gelten,6 doch
galt das Interesse der Historiker den Städten oft nur so lange, wie diese auch politisch
einflußreich waren. In dem Maße, wie die Städte politisch an Macht einbüßten
, wandte sich das Forschungsinteresse oft den aufsteigenden Territorialherrschaften
bzw. den großen Monarchien zu.7 Für die anderthalb Jahrhunderte vor
dem Dreißigjährigen Krieg bestehen noch große Forschungslücken. „Unsere Forschung
ist heute noch nicht so weit gediehen, daß sie uns eine klare Vorstellung vom
konjunkturellen Ablauf in der [. . .] Zeit von 1500 bis 1648 ermöglicht."8 Lütge,
der unter Berufung auf G. Aubin die Jahrzehnte vor 1618 „im Dunkel" sieht, fordert
die systematische Durchsicht der Angaben in Testamenten, Übergabeverträ-
gen,Steuerverzeichnissen usf.9 Eine Fülle derartiger Angaben rinden sich in den Akten
zur Verwaltung der städtischen Finanzen und des städtischen Vermögens. Die
Geschichte der kommunalen Finanzen10 ist in der frühen Neuzeit wenig erforscht.11
Das gilt auch für Freiburg - anders als für Basel12, Eßlingen und Konstanz13, um
nur drei Beispiele aus dem deutschen Südwesten herauszugreifen. In seinem Über-

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