Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 274
(PDF, 57 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1976-77/0280
Hungersnöten sowie in Kriegszeiten die Bevölkerung mit dem lebensnotwendigen
Brotgetreide zu versorgen. Sie hatte damit grundsätzlich die Möglichkeit, im Interesse
der sozial Schwachen stabilisierend auf die Preise einzuwirken.
Wein und Getreide wurden von der Stadt ebenso unregelmäßig ge- wie verkauft.
In zwei Jahren (I, III) begegnen Ausgaben nur für Hafer und Wein, in einem anderen
(II) wird auf den Kauf von Getreide und Wein 42,2 °/o der Gesamtausgaben
(die vor allem dadurch wie auch durch den Kauf von Salz und Eisen stark anschwollen
) verwendet.

A 8: Schätzung (vgl. E 1 und E 19)

Die Ausgaben „an Schatzüngen und Landtcosten" (I, II) bzw. für „Allerhand
Kriegskosten" (IV) folgen wieder der allgemeinen Entwicklung der Ausgaben:
Sprunghaftes Ansteigen im Jahr 1622/23, fast völliger Rückgang gegen Ende des
Krieges (prozentual allerdings auch dann nicht unbedeutend).

A 9: Ausgeliehenes Geld, Schulden

Hier handelt es sich einerseits um kurzfristige Darlehen, die Salzfuhrleuten, aber
auch Metzgern (II) gewährt wurden (zwischen III 65/12/6 und II 406/5/-), andererseits
um Zinsschulden der Stadt (vgl. AI); auch hier wird das Leibgeding ausgesondert
. Die Aufwendungen für alte Zinsschulden steigen von 294/3/- (I) über
445/7/0,5 auf 969/17/6 an. Vielleicht hat die Stadt bewußt ihre vollen Kassen dazu
benutzt, Schulden zurückzuzahlen. Möglicherweise sah sie sich als säumige Zins-
zahlerin nicht einmal bedrängt; denn trotz ihrer „schlechten?Zahlungsmoral" wurden
der Stadt große Hauptgutsummen angeboten (vgl. E 18). Legten die Gläubiger
auf die Sicherheit der Kapitalanlage gar mehr Wert als auf die Verzinsung?

A 10: Kohlen, Moßholz (vgl. E 17)

Aus welchen Gründen die Stadt, trotz reichen Waldbesitzes, Kohlen und Holz
kaufte, kann hier nicht untersucht werden. Die Ausgaben für Kohlen und Moßholz
halten sich im allgemeinen unter 200 Pfund pro Jahr. Für Kohlen wird zweimal
derselbe Preis genannt (I, II 26 Pfennig pro Zuber68a, ebenfalls für Moßholz (I, II
~/4/2).

Der hohe Ausgabenposten 1622/23 erklärt sich mit der Anlage von zwei neuen
Floßkanälen (? „uf beede Neue Flöz"), der einzigen investiven Ausgabe in den vier
untersuchten Jahren (5570/4/2).

All: Eisen (vgl. E 16)

Ob hinter der unterschiedlichen Erwerbspolitik Freiburgs 1622/23 (Kauf großer
Salz-, geringer Getreidemengen, keine Eisenkäufe) fehlendes Angebot steht oder
eine bewußte Politik des Rates bzw. der Kaufhausherren, könnte allenfalls durch
Heranziehung anderer Quellen, u. a. der Ratsprotokolle geklärt werden.

A 12, A 13: Hauptgut und Immobilien (vgl. E 18)

Trotz voller Kassen und hoher Einnahmeüberschüsse hat die Stadt nur wenig
Kapital angelegt (mangelnde Gelegenheit?), sei es als Hauptgut (I: 125 Pfund), sei

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