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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 297
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1976-77/0303
Der oben erwähnten verdienstvollen Dissertation von Max Scheifele ist zu entnehmen
, daß an die Stelle der Direktion der Forste und Bergwerke zwei neue,
voneinander unabhängige Forstoberbehörden traten, nämlich die Forstpolizeidirektion
als Teil des Innenministeriums und die Direktion der Forstdomänen und
Bergwerke als Teil des Finanzministeriums. Mit Forstamt bezeichnete man jetzt
eine herausgehobene Mittelbehörde, der in ihrem Gebiet etwa sechs bis acht Be-
zirksforsteien unterstellt waren. Für Waldkirch wirkte es sich dabei jetzt so aus,
daß es vorübergehend als Bezirksforstei dem Forstamt Emmendingen zugeordnet
wurde. Daß diese Unterordnung jedoch allgemein nicht von Dauer sein konnte,
erhellt schon aus der Tatsache, daß das neue Forstgesetz eine einheitliche akademische
Ausbildung der Forstbediensteten von den Spitzenstellungen bis herab zum
Bezirksförster vorsah.

Karl Montanus suchte der Umorganisation zu entgehen, als er am 1. April 1834
bis zur Wiederherstellung seiner Gesundheit um eine einstweilige Versetzung in
den Ruhestand nachsuchte. Diesem Antrag wurde allerdings mit endgültiger Wirkung
vom 1. Juli 1834 stattgegeben, zumal man feststellte, daß das Augenleiden
von Montanus sich sehr verschlechtert habe und er in der Tat fast nichts mehr sehe.
Da später sein Ruhegehalt an die Kreiskasse in Mannheim überwiesen wurde,
scheint sich Montanus nach seiner Pensionierung im nördlichen Landesteil Badens
- vermutlich in Walldorf oder Umgebung - niedergelassen zu haben. Sein Todesjahr
ist den Akten nicht zu entnehmen.

Wenige Tage nach der Pensionierung von Karl Montanus bot am 5. Juli 1834 der Leiter der
Waldkircher Domänenverwaltung Fähndrich das Forstamtsgebäude zum Verkauf an. Um es aber
einem größeren Interessentenkreis bekannt zu machen, ließ Fähndrich am 28. Juli 1834 in der Freiburger
Zeitung folgendes Inserat erscheinen: „In Folge hohem Auftrage wird das hiesige herr
schaftliche vormalige Forstamtsgebäude, in der Oberstadt gelegen, einem Verkaufs und Pachtver
such unterstellt. Das Gebäude besteht aus einem, ganz von Stein erbauten, geräumigen zweistöcki
gen Wohnhaus; im unteren Stockwerk mit 4 Zimmern, Küche und Speisekammer, im oberen Stockwerk
mit 5 Zimmern und einem Salon. Unter dem Hause ist ein gewölbter Keller in 2 Abteilungen,
hinter demselben ein geräumiger Hof mit einem Oekonomiegebäude, so aus Stallung, Heuboden,
Holzhaus und Waschküche besteht.

Im Hofe ist ein Pumpbrunnen und hinter demselben der Küchengarten von circa lU Jauchert.
Endlich befindet sich hinter dem Garten der Baumgarten von beiläufig Vs Jauchert.

Das Ganze ist in wesentlichen Teilen in gutem baulichen Zustande und kann nach erfolgter
Ratifikation sogleich bezogen werden. Die Bedingungen des Verkaufs sind im Allgemeinen jene,
welche bei Veräußerung herrschaftlicher Domänen vorgeschrieben sind.

Die Versteigerung geschieht den 1. August Morgens 10 Uhr im Gasthaus zur Krone dahier und
am nämlichen Tage wird auch ein Verpachtungsversuch des Gebäudes auf mehrere Jahre vorgenommen
werden."

Karl Friedrich Wippermann

Da der Schwerpunkt der neuen Reviereinteilung zunächst mehr im Simonswald
als in Waldkirch selbst lag, wurde der Wohnsitz des nächsten Bezirksförsters Karl
Friedrich Wippermann für die Jahre 1834 bis 1836 nach Untersimonswald verlegt.
Zum Forstamt Emmendingen als damaliger übergeordneter Behörde gehörten ferner
noch die landesherrlichen Bezirksforsteien Kippenheim, Ettenheim, Kenzingen

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