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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 319
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mung, sich zusätzlich der Betreuung der gräflich Max von Kageneckschen Waldungen
in Stegen und Merzhausen zu widmen.

Daß Krutina auch in Waldkirch noch nicht ganz in Vergessenheit geraten war,
können wir aus einer Eingabe vom 14. März 1894 an seine vorgesetzte Behörde
entnehmen. Hier teilte Krutina mit, der Gemeinderat Waldkirch sei an ihn mit der
Bitte herangetreten, den Waldboden und den darauf befindlichen Holzbestand
eines 3,7850 ha großen Privatwaldes in Unterglottertal, der der Sparkasse Waldkirch
verpfändet sei, gegen eine Tagesgebühr von 20 Reichsmark abzuschätzen. Die
erbetene Erlaubnis wurde Krutina 10 Tage später erteilt.

Nach einer in Gebrauch gekommenen Regelung durfte Krutina seit dem 24.
April 1894 den Titel eines Forstmeisters führen. Seit diesem Jahre war es
nämlich üblich geworden, den älteren Vorständen der Forstbezirksstellen nach
etwa 15 Dienstjahren diese Rangbezeichnung zuzugestehen. In logischer Folgerung
dieser Maßnahmen ging man übrigens 1899 dazu über, die Bezeichnung Bezirksförsterei
durch die Benennung Forstamt abzulösen.

Auch Karl Friedrich Krutina sollte nicht einen geruhsamen Ruhestand erreichen.
Der seine Gesundheit nicht schonende Forstmann erlitt am 6. März 1899 in seinem
Freiburger Dienstzimmer einen Schlaganfall, dessen Folgen er dann wenige Tage
später am 15. März 1899 nachmittags 4 Uhr erlag. Da damals das Witwengeld im
allgemeinen nur 30 °/o des zuletzt bezogenen Gehaltes des Mannes betrug, bekam
seine hinterbliebene Frau von den 5620 Reichsmark betragenden Jahreseinkünften
ihres Gatten nur 1686 Reichsmark als Witwenpension.

Albin Kurtz

Wenn ein Beamter als Dienststellenleiter einer Behörde, die in einer waldreichen
Gegend ohnedies eine beachtenswerte Stellung einnimmt, 35 Jahre in einer Stadt
von der Größe Waldkirchs tätig war, dann kann weder die forstgeschichtliche noch
die ortsgeschichtliche Betrachtung der entsprechenden Epoche an dessen Leben und
Wirken achtlos vorübergehen. Zu den Männern, die auf diese Weise mit der Vergangenheit
der Elztalmetropole aufs engste verbunden waren, gehörte der Nachfolger
von Karl Friedrich Krutina, Forstmeister Albin Kurtz.

Da die Waldkircher Dienstzeit von Kurtz vom Jahre 1878 bis zum Jahre 1913
reichte, hatte dieser das Glück in der Zeit einer längeren „Friedensperiode" amtieren
zu können. Es war eine Zeitspanne, in der beispielsweise der Kraftwagen noch
nicht seine spätere Bedeutung erlangt hatte und deshalb die verkehrsmäßige Erschließung
des Elztales durch die Elztalbahn von Denzlingen nach Waldkirch im
Jahre 1874 und deren Fortführung nach Elzach im Jahre 1901 sich von beachtlichem
wirtschaftlichem Einfluß erwies. Wenn auch in jener Epoche die Edelstein-
und Granatenschleiferei ihren eigentlichen Höhepunkt schon überschritten haben
dürfte, war doch die Fabrikation der Drehorgeln und Orchestrions ein industrieller
Gewerbezweig, der Waldkirch damals - man kann schon sagen - weltweiten Ruf
einbrachte.

Als Sohn des fürstlich Leiningischen Rentbeamten Georg Martin Kurtz erblickte
Albin Kurtz am 23. Dezember 1845 in Wölchingen, das damals zum Bezirksamt

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