Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 357
(PDF, 57 MB)
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die Schloßbergstraße umziehen. Bald zeigte es sich, daß die vorhandenen Räume
nicht mehr ausreichten, so daß man im Jahre 1958 neben den vorhandenen Gebäuden
einen Neubau erstellte. Es bedurfte allerdings großer Anstrengungen, um
dem Werksausschuß und dem Gemeinderat die Notwendigkeit eines solchen Bauvorhabens
darzulegen, obwohl in der Schloßbergstraße langsam alles aus den Nähten
platzte.

Wenn die Entwicklung des Elektrizitätswerkes in den letzten dreißig Jahren geschildert
werden soll, dann darf die Überlandversorgung nicht vergessen werden.
Schon vor dem ersten Weltkrieg dehnte die Stadt ihre Stromversorgung über die
Grenzen der Gemarkung aus. Heute sind es 24 Gemeinden des Landkreises Breisgau
-Hochschwarzwald, die vom Elektrizitätswerk versorgt werden. Einige dieser
Gemeinden hatten bis in die letzten Jahre eigene Wasserkraftwerke, auf die sie sehr
stolz waren. Die Entwicklung brachte es jedoch mit sich, daß diese kleinen Werke
dem steigenden Bedarf nicht mehr genügen konnten. So suchte man den Anschluß
an den großen Bruder in Freiburg. Im Jahre 1948 trat die Gemeinde Oberried an
das Elektrizitätswerk heran, die Versorgung der Gemeinde zu übernehmen. Bisher
war sie von einem kleinen Wasserkraftwerk beim Hotel Sternen-Post versorgt
worden. Neubauten in der Gemeinde sowie der wachsende Stromverbrauch in der
Landwirtschaft ergaben bald, daß nicht nur die Wasserkraftanlage zu klein sondern
auch das Netz zu schwach war, um den Anforderungen der Abnehmer zu genügen
. So wurde die Stromversorgung dieser Gemeinde im Jahre 1948 vom Elektrizitätswerk
übernommen. Der Wirt des Hotels Sternen-Post war nebenberuflich
ein begeisterter Elektrotechniker, der viel Geld und viel Zeit in „seine" Stromversorgung
gesteckt hatte. Er vergaß es auch nie, beim Besuch der Herren aus Freiburg
darauf hinzuweisen, daß sein Elektrizitätswerk älter als das Freiburger Werk sei.
Dies stimmte, da sein Werk bereits von seinem Vater im Jahre 1897 errichtet worden
war, also vier Jahre vor der Inbetriebnahme des Freiburger Elektrizitätswerkes
. Im Jahre 1961 schloß sich auch die Gemeinde St. Wilhelm an das Freiburger
Netz an. Für das in solchen Fällen übliche „Lichtfest" mußte dort eine Wildsau ihr
Leben lassen. Die Gemeinden Hofsgrund und Zastler bezogen zwar ihren Strom
von Freiburg, verteilten ihn aber über gemeindeeigene Netze. Diese Netze waren
den steigenden Belastungen in den letzten Jahren auch nicht mehr gewachsen, so
daß sie im Jahre 1974 im Zastler und im Jahre 1975 in Hofsgrund vom Elektrizitätswerk
übernommen werden mußten. Bis auf die Gemeinden Kirchzarten und
Gundelfingen werden nun alle Gemeinden im Versorgungsgebiet unmittelbar vom
Elektrizitätswerk versorgt.

In den ersten Jahren nach 1945 war der Stromverbrauch in diesen Gemeinden
noch recht klein und das Versorgungsnetz im Uberlandgebiet entsprechend schwach.
Erschwerend kam hinzu, daß ein großer Teil der Kupferleitungen während des
Krieges durch Eisenleitungen ersetzt worden waren. Es kostete einige Jahre Arbeit,
bis wieder der alte Zustand hergestellt war. Das war umso notwendiger, als bereits
wenige Jahre nach der Währungsreform der Stromabsatz erheblich zunahm. Da es
immer schwieriger wurde, Arbeitskräfte auf dem Lande zu bekommen, setzte sehr
bald eine Elektrifizierung der landwirtschaftlichen Anwesen ein, die durch staatliche
Hilfe gefördert und durch ein weitgespanntes Programm an elektrischen Ma-

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