Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
94/95.1976/77
Seite: 396
(PDF, 57 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1976-77/0402
Burg Zähringen: Die Burganlage

Von dem verstorbenen Basler Burgenforscher Christian A. Müller erschien
in der „Badischen Heimat" 50. Jg. 1970, S. 22 35 ein Beitrag „Die
Burg Zähringen", dessen erster Abschnitt sich mit der vermutlich vor- oder
frühgeschichtlichen Wehranlage beschäftigt. Da uns die hier gegebenen Hinweise
und Anregungen für weitere Forschung wichtig erscheinen, bringen wir
denselben mit Genehmigung der „Badischen Heimat" wie auch der Witwe des
Verstorbenen in unserer Zeitschrift zum Abdruck. Die Schriftleitung.

Am Nordrand der sich rasch ausdehnenden Stadt Freiburg im Breisgau schaut ein
Burgturm von einem der dunklen Waldberge herab. Dieser alte Wehrbau darf mit
Stolz über das Häusermeer zu Füßen blicken, überragt er doch in Alter und Würde
alles, was die jüngste Zeit in der Breisgauer Ebene geschaffen. Er ist und bleibt -
gemeinsam mit dem Münsterturm der alten Stadt - das Wahrzeichen für eine viele
Jahrhunderte umspannende Wirklichkeit, die wir kurzlebigen Menschen in ihrer
Gesamtheit nicht zu erfassen vermögen.

Es ist eigentlich verwunderlich, daß ein 250 m über dem Mooswald aufstrebender
Bergstock für die Anlage einer Burg ausgewählt wurde. Sicher wäre zwischen
den Ausmündungen des Elz- und des Dreisamtales manche den Siedelungen näher
gelegene Anhöhe für diesen Zweck zu finden gewesen. Aber es hatte seinen besonderen
Grund, daß die Burg Zähringen dort oben entstand, wo heute noch deren Turm
zu erblicken ist.

Ältere Darstellungen der Burg Zähringen, etwa aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts
, haben stets übersehen, daß der runde und eigentlich bescheidene Turm,
der über die Waldwipfel herausragt, nicht die Spitze eines Bergkegels krönt, sondern
auf einer ziemlich breiten Hochfläche steht, die auch von unten her als solche
erkennbar ist. Diese letztere muß die Ursache dafür sein, weshalb hier seit urdenk-
licher Zeit eine Burg bestand. Wie an vielen anderen Orten ist auch hier eine mittelalterliche
Feste in eine Wehranlage älterer Epochen eingebaut worden.

Bisher war immer nur von der „bescheidenen" Burg Zähringen die Rede, die es
seltsam erscheinen machte, daß sich ein solch bedeutendes Geschlecht nach ihr benannte
, wie es die von 1100 an als Herzoge von Zähringen bezeichnete Familie
war. Frühere und bisherige Besucher des Burgberges sahen offenbar immer nur die
heute noch deutlich sichtbar dem Boden entsteigenden Mauern vor sich, welche sich
etwa in der Mitte des Bergplateaus als Felsstock aus dem Gelände erheben und in
ihrem südlichen Ende den runden Turm tragen, der als einziger einigermaßen erhaltener
Bau unsere Blicke auf sich zieht.

Daß wir hier nur den Mittelpunkt einer riesigen Anlage vor uns sehen, scheint
bisher manchen Burgenfreunden entgangen zu sein. Wer nämlich von Süden her am
kleinen Gasthaus vorbei, das nahe beim Aufstieg von Zähringen her am Rand einer

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