Freiburger historische Bestände - digital

Buchbesprechungen

Forschungen und Berichte zur Volkskunde in Baden-Württemberg. Landesdenkmalamt
Baden-Württemberg. 1. 1971 1973 (Stuttgart 1973). Hrsg. von Irmgard Hampp
und Peter Assion. 309 S., Abb.

Die neue VerörTentlichungsreihe des Landesdenkmalamtes ist aus dem Zusammenschluß
mehrerer volkskundlicher, auf Schwaben bezogener Serien, unter anderem des
„Württembergischen Jahrbuchs für Volkskunde" hervorgegangen und soll in losem Wechsel
monographische Untersuchungen zu bestimmten Themen (z. B. Band 2: Herbert und
Elke Schwedt, Malerei auf Narrenkleidern. Die Häs und Hanselmaler in Südwestdeutschland
, 1975) oder aber Sammelbände in Form einer wissenschaftlichen Zeitschrift wie den
vorliegenden beinhalten. Seine Herausgeber, die Leiter der Landesstellen für Volkskunde
in Stuttgart und Freiburg, Irmgard Hampp und Peter Assion, unternehmen den Versuch,
Volkskundler des gesamten südwestdeutschen Bundeslandes mit allgemeinen Abhandlungen
aus dem volkskundlichen Fachbereich oder aber mit solchen, die regionale südwestdeutsche
Themen aufgreifen, sowie mit Eerichten über einheimische Forschungsunternehmen
zu Wort kommen zu lassen. Neben einer Fülle von württembergischen Beiträgen ist
auch der badische und speziell der südbadische Landesteil mit einer Anzahl von Autoren
und Themen vertreten: Jürgen Leibbrand mit „Armenseelenkult und Andachtsgraphik im
19. und 20. Jahrhundert" anhand von Bildbelegen aus den Sammlungen des Instituts für
religiöse Volkskunde und des Erzbischöflichen Ordinariats in Freiburg sowie aus einem
Privatarchiv, Peter Assion mit seinen unterschiedlich aufgenommenen, aber auf der Höhe
volkskundlicher Methodik stehenden „Untersuchungen zur Verehrung der Ulrika Nisch
von Hegne am Bodensee" („Ein Kult entsteht"), Dieter Kauß mit einem kurzen Abriß
über die Ausstattung der Hofkapelle im Vogtsbauernhofmuseum in Gutach, Dietz Rüdiger
Moser und Hartmut Braun mit ihren „Beiträgen zur Frühgeschichte des Sternsingens"
(„Liedimmanenz und Brauchgeschichte"), Wolfgang Mieder über „Das Sprichwort in Johann
Peter Hebels >Schatzkästlein des Rheinischen Hausfreundes<<£ und nochmals Hartmut
Braun mit einer kulturhistorischen Studie über den Schäppel, der noch heute Trachtenbestandteil
in Südbaden, z. B. in St. Peter/Schwarzwald, ist, Peter Assion und andere
mit einer Bibliographie zur Volkskunde in Baden-Württemberg 1970/71, Klaus Welker
und Dieter Kauß sowie Gerhard Wolfram Baur mit Arbeitsberichten über das Institut für
religiöse Volkskunde und über das Badische Wörterbuch an der Universität Freiburg.

Mit diesen wenigen, jedoch in der Mehrzahl gewichtigen „südbadischen" Beiträgen
sind auch in einem insgesamt sehr umfänglichen Band bei weitem nicht alle volkskundlich
Arbeitenden oder volkskundlich relevanten Regionen und Vorhaben vertreten. Es wird an
den Südbadenern selbst liegen, diese Lücke in den Folgebänden zu schließen. Die Reihe
„Forschungen und Berichte" ist jedenfalls in diesem Sinne geplant.

Hannjost Lixfeld

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