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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1978/0101
Aus den Jugenderinnerungen des Landgerichtsrats
Maximilian Buisson, Freiburg (1830-1905)

Von Hellmuth Wetz

Im 70. Lebensjahr, im Herbst 1899, schrieb mein Großvater seine „Erinnerungen
" unter dem Motto „Leben ist Wachstum und Entwicklung". Der 1. Abschnitt
mit der Überschrift „Die Kinder- und Lehrjahre" umfaßt die Zeit von 1830—1859
und soll in diesem Aufsatz auszugsweise wiedergegeben werden.

Die Familie Buisson - aus Lyon stammend — kam über Breisach nach dem Dreißigjährigen
Krieg nach Freiburg, wo Maximilians UrUrgroßvater Alexander Eberhard
am 21. 11. 1696 geboren wurde. Die meisten Buissons waren Juristen und
standen meist in Diensten der vorderösterreichischen bzw. später der badischen
Regierung. Zwei Vorfahren waren außerdem Amtmänner der Reichsgrafen von
Kageneck in Munzingen. Heute noch leben direkte Nachkommen der Buissons in
der 12. Generation in Freiburg.

Die „Erinnerungen' schildern ganz ungeschminkt das Leben in einer kinderreichen
, liberalen Beamtenfamilie der 30er und 40er Jahre des vorigen Jahrhunderts
in Freiburg. Die darin erwähnten Personennamen habe ich - soweit möglich -
durch den Vornamen ergänzt und das Geburts- und Todesjahr in Klammer beigefügt
. Urteile über manche Persönlichkeiten sind ganz aus der Sicht meines Großvaters
zu verstehen. Aus den „Erinnerungen1 habe ich die Aufzeichnungen über
dieselben Personen oder Ereignisse zusammengefaßt, um den Inhalt übersichtlicher
zu machen. Alten Straßennamen habe ich die jetzigen Bezeichnungen hinzugefügt
. Für den Leser belanglose Abschnitte habe ich gestrichen.

Über die Mutter

Meine Mutter muß schön gewesen sein, denn mein Vater hat zu ihrem Bruder
[August Gerstner, Gymnasialprofessor in Karlsruhe] gesagt: „August, ich will
Deine Schwester heiraten und die schlechte Freiburger Rasse verbessern", das erzählte
mir der Onkel.

Die Grazien sind nicht an der Wiege der vier Schwestern des Vaters gestanden.
Als er seine junge Frau in das elterliche Haus in der Franziskanergasse [später
Neubau der Gewerbebank] in Freiburg brachte, fand die Mutter sofort, daß sie,
die jungendfrische aber nicht begüterte „Ketzerin" aus Karlsruhe in dem katholischen
, angesehenen Bürgerhause von den noch unverheirateten Schwägerinnen
nicht sehr herzlich aufgenommen wurde.

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