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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1979/0013
ihnen gegenüber weder die Markgrafen von Baden noch andere weltliche oder
kirchliche Territorialherren als ernsthafte Rivalen auftreten konnten. Die angesehenen
Herren von Schwarzenberg im Gebiet des Reichsklosters Waldkirch, die
Herren von Osenberg am Kaiserstuhl und die Herren von Rötteln im Wiesental
waren rechtlich zwar nicht von den Zähringern abhängig, aber ihnen an Macht
allesamt so unterlegen, daß sie weitgehend unter deren Einfluß gerieten. Zähringer
Ministerialengeschlechter wie die Herren von Falkenstein, von Staufen und von
Keppenbach konnten sich dagegen unter Duldung und Förderung ihrer herzoglichen
Dienstherren ausgedehnte Herrschaftsbereiche im Rodungsgebiet des Schwarzwaldes
oder an dessen Randzonen aufbauen.36 Das überraschende Ende des Zähringer
Herzogshauses im Jahre 1218 und die Übernahme seiner rechtsrheinischen
Erbschaft durch die weit weniger bedeutenden Grafen von Urach verschaffte daher
dem Markgrafengeschlecht erst die Chance, zu einer erfolgreicheren Territorialpolitik
innerhalb des Breisgaus übergehen zu können.37

Seit dem Tode des Markgrafen Hermann IV. (1190) spaltete sich das markgräfliche
Haus in zwei Linien: Markgraf Hermann V. (1190-1243) führte die Hauptlinie
auf der Stammburg Baden fort und erweiterte seinen Herrschaftsbereich im
Uf- und Pfinzgau und im Neckargebiet durch Erbschaften und eine erfolgreiche
Güterpolitik beträchtlich; sein jüngerer Bruder, Markgraf Heinrich I. (1190-1231),
begründete dagegen eine eigene Linie im Breisgau und wählte die Burg Hachberg
zum Stammsitz seines Geschlechts. Die neue Seitenlinie behielt zwar ebenfalls den
Markgrafentitel bei, doch ihr gelang im Unterschied zu den Markgrafen von Baden
nicht der Aufstieg in den Reichsfürstenstand. Die Hachberger erhielten bei der Teilung
die markgräflichen Haus- und Lehngüter im Breisgau, die Verfügung über die
dort ansässige Lehns- und Dienstmannschaft und schließlich die zersplitterten
Grafschaftsrechte, soweit sie dem Geschlecht im Breisgau noch verblieben waren.

Das Erlöschen des zähringischen Herzogshauses brachte den Markgrafen keinen
direkten Gewinn aus der reichen Erbmasse, obwohl sie sich in hartnäckigem Kampf
mit den Grafen von Urach, den Haupterben, darum bemüht hatten. Auch der
Wildbann und die Rechte über die gewinnbringenden Silbergruben im Breisgau
gingen als Lehen des Bischofs von Basel an die Uracher über, nachdem die Markgrafen
den von ihnen vor dem Königsgericht angestrengten Prozeß verloren hatten
.38 Trotz dieser für die Hachberger negativen Bilanz der Erbauseinandersetzungen
darf man aber keinesfalls außer acht lassen, daß die Markgrafen mit dem Aussterben
der Herzöge von Zähringen ihre übermächtigen Konkurrenten im Prozeß
der Territorialbildung verloren hatten und aus diesem Grunde im 13. und 14.
Jahrhundert ihr Herrschaftsgebiet im nördlichen Bereich des Breisgaus mit einigem
Erfolg und ungehinderter ausdehnen konnten. Die Grafen von Urach-Freiburg
aber verspielten durch Erbteilungen, Kriegsverluste und Verschuldungen ihre günstigen
Ausgangsbedingungen und wurden schließlich von den vorrückenden Habs-
burgern verdrängt.39

Im Laufe des 13. Jahrhunderts konnten die Hachberger ihren Herrschaftsbereich
an mehreren Stellen erfolgreich erweitern und verdichten. Um 1230 kamen Burg
und Ort Burkheim im Kaiserstuhl mit den dazugehörigen Pertinenzen teilweise an
Hachberg, wobei in erster Linie die Herren von Osenberg als Vögte der Güter des

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