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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1979/0045
lieh erkennbar sind, so verbleibt ein ältester Manuskriptteil, der nicht nur einen
hervorragend gegliederten literarischen Aufbau, sondern auch innerhalb der Rezeptgruppen
eine Systematik der Anordnung aufweist, die erstaunlich ist (Abb. 1).

Erst von hier aus wird es verständlich, weshalb dieses Buch, das auch in fachlicher
Hinsicht ganz neue Konzeptionen enthält, von Inhalt und Aussage her für
seine Zeit richtungweisend wurde und blieb, weshalb es die Pulverchemie und Büchsentechnik
mehr als zwei Jahrhunderte hinweg beeinflußte und bestimmte. Es ist
kein „technisches" Buch (5), keine artilleristische Reliquie, wie es genannt wurde,
sondern das chemiehistorisch unschätzbare Werk eines begabten und klarformulierenden
Chemikers, der als erster die Chemie des Salpeters grundlegend bearbeitet
hatte.

Zwischen den literarischen Eckpfeilern einer Einleitung, die die Notwendigkeit
der Verteidigung mit Geschützen darlegt und das Vorhandensein gutausgebildeter
Büchsenmeister fordert und begründet, sowie eines Schlußtextes, der die Verantwortlichen
dieser Welt beschwört, Einsicht walten zu lassen, die von Gott dem Adel
des Heiligen Römischen Reiches übertragene Aufgabe der Verteidigung nicht zu
vergessen und sich dieser Verpflichtung bewußt zu bleiben, ist der eigentliche Text
eingebaut. Er gliedert sich in 12 Büchsenmeisterfragen, die in Frage- und Antwortform
Funktion und Beladung der Steinbüchse, d. h. des schweren Geschützes, in
dem kurzen, schon erwähnten Text über Bertholds Erfindung beschreibt. Im Anschluß
, nachdem die Persönlichkeit des Büchsenmeisters gezeichnet wurde, folgen
die Rezeptgruppen, die den eigentlich chemisch-waffentechnischen Teil des Buches

Abb. 2 (Nach D. Pope, Guns) Dardanellengeschütz im Tower zu London. 1464.
Bronze. Gewicht: 18 3A to; Länge: 3,40 m; Kaliber: 66 cm; Geschoßgewicht: 720 Pfund

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