Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1979/0103
Leben und Tod standen bei Josef in Einklang: Er, der niemandem zuviel abforderte
, eher mehr als weniger lieferte, ging bescheiden aus dieser Welt - seine erhaltenen
Werke dagegen künden heute noch von seinem Können und sichern ihm
einen vorzüglichen Platz innerhalb der badischen Orgelbaugeschichte.

2

Am 17. 2. 1819 wurde Merklins Sohn, Josef Merklin IL, in Oberhausen geboren
.66 Bis 1837 wurde er bei seinem Vater ausgebildet, begab sich dann auf Wanderschaft
zu Josef Haas nach Luzern und zu Eberhard Friedrich Walcker nach
Ludwigsburg. In den Jahren 1840/43 ist er wieder bei seinem Vater und erbaut die
Orgel zu Hinterzarten; gemeinsam mit seinem Schwager Friedrich Schütze erstellt
er 1843/4 eine kleine Orgel in Norsingen.

1846 heiratet er in Verviers/Belgien und lebt in Ixelles bei Brüssel.80 1855 erfolgt
der Ankauf der Firma Ducroquet in Paris. Am 18. 6. 1861 heiratet er in zweiter
Ehe in Freiburg Maria Emma Crescentia Hug81 und tritt das angeborene Bürgerrecht
in Freiburg an. 1865 erfolgte die Einrichtung einer Filiale in Lyon. Mit Betrieben
in Brüssel, Paris und Lyon - schon 1858 waren 70 Arbeiter vorhanden -
zählte Josef Merklin II. neben Aristide Cavaille-Coll in Paris zu den führendsten
französischen Orgelbauwerkstätten. Er starb-mehrfach mit Orden ausgezeichnet -
am 10. 7.1905 in Nancy.82

Seinen Werkstätten verdankt die Orgelwelt etwa 550 Instrumente, darunter die
Werke in

1854/7 Murcia IV/63 1876 Nancy - St. Epvre

1855 Paris - St. Eugene 1876 Obernai

1860 Rouen - Kathedrale IV/58 1878 Straßburg - Münster; Chororgel

1874/7 Straßburg - Neue Kirche 1879 Paris - St. Eustache IV/72

3

Sein jüngster Bruder Gustav Adolf Merklin (1. 3. 1839 Wiehre - 13. 3. 1879
Wiehre) hatte bei seinem Vater Josef I. und dem Bruder Josef II. gelernt und arbeitete
anschließend bei Meistern in Wien und Berlin. Am 6. 3. 1866 trat er in
Freiburg sein angeborenes Bürgerrecht an und verehelichte sich einen Monat später
mit Luise Dietsche aus Todtnau.83 1871 wohnte er in der Baslerstraße 18, am 15. 7.
1872 wurde das Anwesen Lorettostr. 2 erworben, in dem die Familie ein Lebensmittelgeschäft
betrieb.

Gustav ist ab 1863 als selbständiger Meister in Freiburg nachweisbar. Die damals
schon spürbare Konkurrenz der in Freiburg ansässigen Merklin und sein früher
Tod ließen sein Können nicht zur Entfaltung kommen.

1864-1878 führte er im Raum Kandern bis Schwarzach größere Reparaturen
aus. Bis jetzt konnte erst ein Neubau aus seiner Werkstätte, in Siegelau (1874),
festgestellt werden.

101


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1979/0103