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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1979/0155
Nunmehr legt Josef Weber zum Jubiläum seiner Vaterstadt einen schön ausgestatteten
Band „Zur Geschichte der Stadt Elzach" vor, zu dem man den Verfasser und die Elzacher
Bürger herzlich beglückwünschen kann. In 13 auf das Wesentliche konzentrierten Abschnitten
werden Entstehung, Geschichte und wirtschaftliche Entwicklung der Stadt behandelt.
Eine rechte Freude sind die Wappenzeichnungen, vom kenntnisreichen Verfasser sorgfältig
beschrieben und gedeutet. Zur Geschichte der Pfandherrschaften wäre noch anzumerken,
daß durch die Verpfändung an den Vizekanzler Dr. Fischer und die nachfolgende Umwandlung
in ein Kunkellehen für seine Nachkommen Elzach seit 1680 nicht mehr durch
die Kameralherrschaft Kastel- und Schwarzenberg sondern durch den Ritterstand bei den
Landständen vertreten wurde. Der Söhn des verdienten Schultheißen Hans Georg Sonner,
Dr. Johann Michael Sonner, Rektor der Frei'burger Universität, oberösterreichischer Vizekanzler
und seit 1663 Reichshof rat, würde eine Erwähnung verdient haben.

In den weiteren Abschnitten werden eingehend die Kunstschätze der Stadt behandelt.
Die Abbildungen der wertvollen Glasfenster in der Pfarrkirche, die mit guten Gründen
der Freiburger Werkstatt des Meisters Hans Gitschmann von Ropstein zugeschrieben werden
, sind eine rechte Anregung zu einem baldigen Besuch.

Besonders dankbar wird man für die nächsten Abschnitte über die eingemeindeten Ortsteile
Prechtal, Yach und Katzenmoos sein. Die Ausführungen über Prechtal bringen wichtige
Ergänzungen zu den Arbeiten von K. S. Bader und J. Vogt. Über Yach und seine beiden
Lehensherrschaften sowie über Katzenmoos-Spitzenbach mit der Herrschaft der Freiburger
Familie Haas gab es bisher überhaupt keine ortsgeschichtliche Literatur.

Die Quellenbelege und Literaturangaben machen das Werk besonders wertvoll.

Alfred Graf von Kageneck

Hubert Houben, St. Blasianer Handschriften des 11. und 12. Jahrhunderts, unter besonderer
Berücksichtigung der Ochsenhausener Klosterbibliothek (Münchener Beiträge zur
Mediävistik und Renaissance-Forschung 30), Arbeogesellschaft, München 1979, XIII,
220 Seiten, 13 Tafeln.

In den schweren Bränden der Jahre 1322 und 1768 wurde der mittelalterliche Bibliotheksbestand
St. Blasiens weitgehend vernichtet; nur wenige Handschriften konnten gerettet
werden. Der Versuch, für das 11. und 12. Jahrhundert eine Zeit, in der St. Blasien
zunächst als Reformzentrum und dann beim Ausbau einer weiträumigen Grundherrschaft
sehr erfolgreich war - das Skriptorium des Klosters zu untersuchen, wäre mangels Material
von vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen, wäre nicht ein geschlossener Handschriftenbestand
des St. Blasianer Priorats Ochsenhausen aus dem 12. Jahrhundert erhalten, der
nach der Säkularisation in die Metternichsche Schloßbibliothek in Königswart (Böhmen)
gelangt ist und heute noch dort liegt. Diesen Bestand vorwiegend monastischen und homili-
tischen Inhalts kann Houben in seiner unter Johanne Autenrieth entstandenen, für den
Druck überarbeiteten Freiburger Dissertation teilweise sicher, teilweise mit großer Wahrscheinlichkeit
dem Skriptorium von St. Blasien zuweisen, das damit wesentlich schärfere
Konturen als bisher gewinnt. Die Erkenntnisse, die aus der detaillierten Handschriftenbeschreibung
, die den wesentlichen Teil des Bandes ausmacht, gewonnen werden, erlauben die
Annahme, daß St. Blasien entsprechend seiner Stellung in der Reformbewegung ein ähnlich
bedeutsames Skriptorium wie etwa die Reformzentren Hirsau und Scharnhausen besessen
hat.

In zwei Exkursen beschäftigt sich Houben mit St. Blasianer Nekrologfragmenten und
mit einer bisher unbekannten Abschrift einer Teilquelle des bekannten „Liber construc-

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