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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1980/0120
/// Die Innovationsversuche in der Organisation des badischen Weinbaus

zu Beginn des Jahrhunderts

Allgemeines

In der Organisationsstruktur der staatlichen und verbandlichen Weinbauförderung
mußte ein Wandel eintreten, wollte der badische Weinbau in der Form des
Qualitätsweinbaus nicht auf ein Inseldasein einiger Weingüter zurückfallen. Die
Rückständigkeit der Weinbautechnik96, der Interessenvertretung der badischen
Weinbauern, trotz aller bewundernswerten Anstrengungen des Oberbadischen
Weinbauvereins und des Badischen Weinbauverbandes von 191397 und der staatlichen
und landwirtschaftskammerlichen Weinbauförderung mußten überwunden
werden. Die vielen Entscheidungszentren mit kleinerem oder größerem Wirkungsbereich
und Einflußsphäre bei Staat und den Verbänden mußten verschwinden.
Schlüsselinnovationen98 im Bereich des Staates und der Weinbauverbände waren
notwendig für ein gedeihliches Voranschreiten von Weinbau, Weinausbau und Vermarktung
. Darauf hatte Karl Müller (Freiburg) in seiner Ansprache in Munzingen
vor Mitgliedern des Oberbadischen Weinbauvereins am 4. Mai unmißverständlich
hingewiesen.99 Der Krieg hatte diese Notwendigkeit noch dringlicher gemacht, und
der Ausgang des Krieges gab die Möglichkeit, die langgewünschten Voraussetzungen
gegenüber dem Staat durchzusetzen.100 Die verbandliche Einigung war allerdings
damals nicht, d. h. noch nicht erreichbar. Beide Anliegen waren eng miteinander
verkoppelt. Die Einigkeit der Interessenten, ein wissenschaftliches Institut durchzusetzen
, mußte zunächst erreicht werden, die Frage der Trägerschaft stellte sich
dann in zweiter Linie101 und wurde dann auch nach den Vorstellungen des Staates
and Müllers (Freiburg) entschieden und nicht nach denen Müllers (Karlsruhe).

1. Innovatorische Neuerungen durch das Badische Weinbauinstitut

Die Ziele, welche bei der Gründung des Weinbauinstituts vorschwebten in der
Munzinger Ansprache, den Denkschriften an die Stadt Freiburg und das Ministerium
des Innern, dem Spendenauf ruf entwurf und dem Spendenaufruf von 1919,
dem Artikel in der Badischen Landeszeitung „Badisches Weinbauinstitut, Weinbauschulen
, Rebschulen" von 1920 und den Landtagsreden, wurden z. T. sofort, z. T.
erst sehr langsam erreicht.102

Verbesserung durch Intensivierung der Forschung
und Sicherung der badischen Forschungsbelange

Entscheidend war die Gesamtverbesserung des Weinbaus unabhängig vom Herannahen
der Reblausseuche die die Regierung 1918 noch für das alleinige Kriterium
hielt103, sollte durch die Verbesserung des Weinbaus erreicht werden. Düngung
, Bodenbearbeitung, Rebenerziehung, aber zuförderst die Schädlingsbekämpfung
sollten gründlich erforscht werden. Die Schädlingsbekämpfung - außerhalb
des Bereichs der Reblausbekämpfung - war der Angelpunkt zur Verbesserung der
Sicherung der Rebenernten. Hier taten Forschung und Belehrung not und sie wur-

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