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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
103.1984
Seite: 10
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1984/0012
Geschlecht an und nannten sich nur nach ihrem Wohnsitz in Schuttertal? Waren
die Herren von Schuttertal möglicherweise im 13. Jahrhundert wohlhabende Bürger
in der Bergwerkstadt Prinzbach35, wo sie von den reichen Silberfunden profitiert
hatten und zu Vermögen, Grundbesitz und schließlich zu einer einflußreichen
sozialen Stellung gelangt waren?

Interessanterweise waren die Herren von Brunsspach ebenso wie die Schuttertäler
Adligen im 13. und 14. Jahrhundert in Freiburg begütert. 1280 nannte sich in Freiburg
ein Bürger nach Prinzbach36. 1349 und 1367/68 wird in Freiburg ein Edelknecht
Wilhelm von Brünßbach37 erwähnt, der mit Erlaubnis des Abtes Berthold
von Gengenbach seine Frau Elsbeth, des Burkard Gebenne von Freiburg Tochter,
mit Klosterlehen zu Prinzbach bewidmete.

Einen Versuch, die Herkunft der Ortsadeligen aus Schuttertal und Prinzbach zu
erklären, unternahm schon Ruppert38. Aufgrund der Siegelgleichheit jenes Edelknechts
, der sich in einer Geroldsecker Urkunde von 1383 Johannes von Andelo zu
Brünsbach nannte, mit dem Siegel39 des zwischen 1350 und 1395 mehrmals genannten
Ritters Johann von Schuttertal glaubte Ruppert schlußfolgern zu können, daß
die Schuttertäler und Prinzbacher Ortsadeligen der im Elsaß begüterten Adelsfamilie
von Andlau angehörten. Für Ruppert ist Johann von Schuttertal, der sich
auch von Brunsspach nannte, identisch mit Johannes von Andlau.

Mit Johann von Schuttertal scheint der Schuttertäler Ortsadel ausgestorben zu
sein; denn 141840 belehnte Walter von Geroldseck den Edelknecht Hans von Tutenstein
(Dautenstein bei Seelbach) mit Lehen im Banne Schweighausen, welche Ritter
Johann von Schuttertal zuletzt innegehabt hatte. Mit einem weiteren Teil der Lehen
des Johann von Schuttertal wurde 145841 Heinrich Leimer, ebenfalls ein Hohen-
geroldsecker Lehensmann, von Diebold von Hohengeroldseck belehnt:

Ich Heynrich Loymar thun kunt... also der edel wolgeborn Juncker Debolt...
mir und minen Libslehenserben zu eynem rechten Mannlehen geluhen hatt ... alle
die Zinse und Guter, die der vest Hans von Schuttertale selig gehapt hat und myn
Vater selig von seiner Gnaden Vatter selig und sinen Gnaden zu Lehen gehapt hat,
die gelegen sin inn dem Dorf und Bann zu Kuhbach ... "

Teile der von den Edlen von Schuttertal hinterlassenen Allodien erhielten auch
Stephan Mollenkopf vom Rieß42 und Obrecht Schedel zu Lehen. 143743 heißt es
nämlich:

... der edel wolgeborne Her Jerg von Geroltzeck ... vorziten versetzt und zu
kouffend gegeben hett dem vesten Hansen von Schuttertal mit namen zehen pfunt
stroßburger pfennig jerlichs geltz und zinses uf dem dorffe Selbach uff der vogtye
und dem gericht do selbs mit lüten zwinge und banne holtz velt wasser wonne und
weide und uff allen sinen Rechten ... noch Innhalt eins versiegelten Haubtbrieffs
darober sagend den Stepffan Mollenkoff und Obrecht Schedel und Jerge sin sun
Ingemeinschafft inn habent...

145344 bekennen Klaus Schedel und sein Bruder Georg Schedel von Offenburg,
daß sie den von ihrem Vater Obrecht ererbten Besitz zu Bechlingen (frühere Ortsbezeichnung
der Meierhöfe im vorderen Litschental) und Michelbronn ihrem Vetter,
Stephan Mollenkopf von dem Rieß, um 32 Gulden versetzt haben. Auch in
Schweighausen wurden die Herren von Mollenkopf Lehensnachfölger der Edlen

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