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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
103.1984
Seite: 27
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1984/0029
Abb. 12 Detail aus der Deckenmalerei der Sala terrena.

Die Landsitze des Breisgauer Adels waren die Vorbilder für die Umgestaltung im
Sinne des Zeitgeschmacks. Für den Giebel des Risalits läßt sich dies besonders gut
beobachten. Das Munzinger (1672/1760) und das Oberrimsinger Schloß (1773) besitzen
zwar als einzige der Breisgau-Landhäuser einen hervortretenden Mittelrisalit,
aber andere — Ebnet (1749/51), Neuershausen (1779/81), Hugstetten (1805) — zeigen
durch Pilaster oder Putzgliederungen angedeutete Risalite. Alle diese Risalite,
ob real vorhanden oder vorgetäuscht, finden ihren oberen Abschluß in einem Giebel
. Häufig enthält das Giebelfeld das Familienwappen der Besitzer. Im Giebel des
Hugstetter Schlosses finden wir aber auch über dem Wappen einen Okulus wie im
Giebel des Merzhauser Herrenhauses.

Während die Giebel der Breisgau-Schlösser in ihren Maßverhältnissen entweder
nach den Konstruktionsentwürfen des französischen Architekturtheoretikers Blon-
del (1618—1686)41 oder nach antiken Vorbildern flach gestaltet sind, wurde dem
Risalit des Jesuitenschlosses ein fast rechtwinkliger Giebel aufgesetzt. Er findet im
Gegensatz zu den erwähnten Bauten seinen oberen Abschluß in der Höhe der Dachoberkante
des Gebäudes. Bei weiteren vergleichbaren Verwendungen des Motives
— übergiebelter Risalit vor der Traufseite — entspricht die obere Spitze des Giebeldreiecks
nur der Firsthöhe des Daches, wenn das Gebäude nicht mehr als zwei Geschosse
besitzt. Der Architekt, der den Plan für die Übergiebelung des Risalits des
Merzhauser Schlosses lieferte, zog jedoch das Dreieck bis zur Dachoberkante des
Gebäudes, das aus Proportionsgründen ein recht hohes Dach besitzt, hinaus. Er er-

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