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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
103.1984
Seite: 50
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1984/0052
und Rebland läßt sich ein ähnlicher Vergleich zwischen heutiger Landschaft und
alter Karte nicht mehr durchführen. Die Rebflurbereinigungen der letzten Jahrzehnte
haben das Bild der Kulturlandschaft auch im Tuniberg stark gewandelt.
Man muß zum Vergleich ältere Karten heranziehen. Die Gemarkungspläne aus der
zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erweisen sich des großen Maßstabsunterschiedes
wegen als nicht sehr geeignet. Gewisse Anhalte dagegen boten Vergleiche mit
Karten des 19. Jahrhunderts, mit der Topographischen Karte über das Großherzogtum
Baden ... 1:50.000 (Blätter 33 und 34, 1844 und den entsprechenden Blättern
der Topographischen Karte 1:25.000).

Rebbestandene Flächen waren Ende des 17., Anfangs des 18. Jahrhunderts auf
dem Tuniberg anscheinend ausgedehnter als im 19. Jahrhundert.34 Auch ihre Verteilung
über den Berg unterschied sich verschiedentlich. Was die Größe, den Umfang
der Rebflächen anbetrifft, so sind Zweifel angebracht. Sie dürften auf der Karte
eher etwas zu groß als zu klein dargestellt sein. Sie sind wahrscheinlich von den
Militäringenieuren von den Wegen aus kursorisch eingemessen worden. Keinesfalls
wurden sie Fläche für Fläche mit dem Kompaß in der Hand umschritten. Während
auf den Karten des 19. Jahrhunderts der Anbau der Reben nur auf die Oberfläche
des Berges selbst beschränkt ist, reichen sie auf der Militärkarte stellenweise auf die
vorliegende Ebene herab, so bei Gottenheim, Merdingen, den beiden Rimsingen
und Munzingen. Dort, wo diese Flächen von Wegen begrenzt sind, die zweifellos
eingemessen worden sind, möchte ich annehmen, daß Lage und Umfang zutreffend
wiedergegeben sind. Stellenweise bestätigen jüngere Karten diese Verbreitung.

Die Merdinger Gemarkungskarte (1773), die im Rathaus des Dorfes hängt, zeigt
nördlich vom Dorf an der gleichen Stelle wie die Militärkarte einen Rebgarten in
der Ebene.343

Die Topographische Karte 1:25.000, 1878, weist südlich des Dimbergs, wie unsere
Karte, ein Rebgebiet am Fuß des Berges aus, aber von geringerer Ausdehnung.

Glaubwürdig scheinen mir auch die Angaben der Karte, was die Ausdehnung des
Weinbaues südöstlich Tiengen anbetrifft. Der niedere Abfall der Mengener Brücke
ist von Tiengen bis fast zur Bechtoldskirche rebbestanden gezeichnet. Das dem so
gewesen sein könnte, dafür sprechen die Terrassierungen des Abfalles, die sich
noch heute kurz vor der Autobahn erkennen lassen. Sie finden sich auch auf den
Topographischen Karten des 19. Jahrhunderts wiedergegeben.3415

Der „Renovations Plan von dem Thienger Banne ..., 1787" zeigt jedoch weder
nördlich noch südöstlich vom Dorf Reben wie die Berliner Karte. Dagegen gab es in
entsprechender Lage kleine Rebflächen im Inneren des Berges.

Der „Renovations Plan von dem Menger Bann in den Niedern Vogteyen der
Herrschaft Badenweiler .. . 1793, ... ausgefertigt ... 1835" zeigt keine Reben am
Abfall der Mengener Brücke, außer unterhalb der Bechtoldskirche.34c Auch fehlen
Flurnamen, die auf Weinbau schließen lassen. Jedoch finden sich unterhalb des
Hummelbucks kleinparzellierte Grundstücke, die auf einstigen Anbau von Reben
deuten könnten.35

Im Inneren des Berges war die Verteilung der Reben nach der Militärkarte zum
Teil anders als in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Sie zeigt nördlich und östlich des
Weilers Wippertskirch Rebstücke,36 die auf den jüngeren Karten fehlen. Das dürfte

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