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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
103.1984
Seite: 93
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1984/0095
Eine Reise durch Deutschland 1825 — 1828
Aus dem Nachlaß des badischen Pfarrers

Dr. h. c. Ernst Fink

Von
Uwe Fahrer

1806 in Kandern geboren, begann Ernst Fink bereits 16jährig sein Studium an der
Universität Freiburg in Philosophie, Philologie und — obwohl Protestant — katholischer
Theologie.

Stationen seiner 1825 angetretenen Reise waren die Universitäten Halle, Berlin
und Heidelberg, wo er schließlich 1828 ordiniert wurde. Nach Anstellungen in
Wert heim und Leutesheim (dort gründete er 1839 eine der ersten Kleinkinderschulen
Deutschlands) wurde er 1842 Evangelischer Hausgeistlicher an der neugegründeten
Heil- und Pflegeanstalt Illenau, wo er bis zu seinem Tode 1863 wirkte.

Fink, 1856 zum Ehrendoktor der Theologie an der Universität Heidelberg ernannt
, war Mitbegründer des „Vereins für Äußere Mission in Baden" (1840) und
des „Badischen Landesvereins für Innere Mission" (1849), Herausgeber der „Blätter
für Innere Mission" und Vertreter bei Pfarr-, Diözesan- und Generalsynoden.

Im Nachfolgenden, Auszügen aus Memoiren und Tagebüchern, schildert Ernst
Fink seine Studienreise von Freiburg nach Halle und Leipzig in den Jahren 1825
bis 1828, die geprägt sind von der Restaurationspolitik der Obrigkeit und aufkommendem
Liberalismus und Nationalbewußtsein der Studenten und Burschenschaften
— Gedanken und Erlebnisse eines jungen Badeners im zerrissenen Vaterland
einer bewegten Zeit.

„Es hat mich immer geärgert, wenn ich in einem Fremdenbuche des Wirtes
fand: ,reiset zum Vergnügen', weil mir diese Pilgerung ins Land des Vergnügens
etwas Ungebührliches und Lächerliches schien. Ungebührlich, weil Zeit und Geld
zu kostbar sind, als sie auf Geratewohl hinauszuschleudern, ob man vielleicht
etwas erreiche, was man sich zu Hause zu verschaffen zu träg oder zu unklug ist,
lächerlich, weil ich immer an Diogenes dachte, der Menschen suchte mit der
Laterne am Mittage des vollen Marktes. Die Wehmut aber, welche jenes Suchen
des Griechen in mir erregte, zeigte sich hier nicht; nur, wo ich im Buche las: »Reiset
zum Nutzen': oh, erbärmliche Erdensucht des Menschen, daß er das schnöde
Streben nach Vorteil nie und nirgends aufgeben will!

In Schmalkalden fand ich bei dem Namen eines Handwerksburschen unter der

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