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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
103.1984
Seite: 161
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Freiburg im Kolb' sehen Lexikon von 1813

Von

Helmut Bender

„Durch die Herausgabe des ,Historisch-topographisch-statistischen Lexicons von
dem Großherzogthum Baden' hat sich J. B. Kolb ein großes Verdienst erworben
und ein dauerndes Andenken gesichert ..." heißt es in den „Badischen Biogra-
phieen".1 Friedrich von Weech, der Altmeister badischer Geschichtsschreibung, hat
diesen Artikel in seinem noch heute gut brauchbaren Standardwerk persönlich gezeichnet
. Johann Baptist Kolb war am 24. Oktober 1774 zu Meersburg als Sohn
eines fürstbischöflich-konstanzischen Archivars geboren worden, nach einschlägigen
Studien wurde er zunächst Gehilfe, später Nachfolger seines Vaters; nach der
Säkularisation des Bistums trat er in badische Dienste ein. Er sammelte zunächst
die in den aufgehobenen Klöstern des Fürstbistums noch vorhandenen Urkunden
und Akten und richtete damit in Meersburg ein Provinzialarchiv ein. 1808 wurde er
nach Freiburg versetzt, wo ihm die Leitung des Archivs der Oberrheinischen Provinz
übertragen wurde. Hier erwartete ihn eine immense Arbeitsfülle, der er sich
freilich gewachsen fühlte, allerdings übernahm er sich in zusätzlichen Planungen
und Ausführungen derart, daß er, noch nicht 42jährig, am 18. Mai 1816 hier in
Freiburg verstarb.

In seinen „Fahrten und Wanderungen"2 hat der bekannte Historiker und Reiseschriftsteller
Josef Bader auch über Kolb und sein Lebenswerk berichtet. Wir entnehmen
daraus einige ergänzende und für uns aufschlußreiche Passagen: „Es fiel
ihm [in Freiburg] eine solche Menge von Geschäften zu, daß er lange Zeit über die
vorgeschriebenen Dienststunden [die damals noch recht ausgedehnt waren!] zu arbeiten
hatte, um die nöthige Ausscheidung, Ordnung und Verzeichnung der verschiedenen
Archivalien zu bewerkstelligen ... Der unermüdliche Mann wollte sich
aber noch ein allgemeineres, aus seiner freiwilligen Thätigkeit hervorgehendes Verdienst
erwerben. Er hatte den Gedanken eines vaterländischen Unternehmens gefaßt
, welches bei der vielfachen Zusammensetzung des badischen Staatsgebietes das
entschiedenste Bedürfniß war — den Gedanken eines historisch-topographisch-statistischen
Lexicons ... Und obwohl ihm wenige Zeit zur Ausführung eines solchen
umfassenden Werkes übrig war, so machte er sich dennoch rüstig daran und vollführte
dasselbe ... wie in einer Ahnung, daß es Eile damit habe ... Diesen bruchstückweisen
, überall mangelhaften, höchst ungleichen Stoff nun zu ordnen, zu
sichten, zu ergänzen und in's gehörige Verhältniß zu bringen — welche Aufgabe

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