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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
103.1984
Seite: 162
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1984/0164
für nur einen Arbeiter!" Bader weist im folgenden auf einige Helfer hin, vor allem
auf den Staatsrat Brauer, dem das Werk von Kolb auch gewidmet wurde. Anerkennung
wurde dem Unternehmen nicht nur im Badischen, sondern auch über die damaligen
Landesgrenzen hinaus rege zuteil. Bader meint dazu abschließend: „Die
Mängel und Jrrtümer des Kolbischen Werkes sollten in einem Nachtragsbande
möglichst ergänzt und berichtigt werden. Dieses versprach der Verfasser ... im
Vorworte des dritten Bandes vom 28ten Jänner 1816 — aber am 18ten Mai darauf
war er eine Leiche!" So grotesk und lakonisch das klingt — Bader hat die Tragik
des kurzen Lebens von J.B. Kolb voll erfaßt.

Das Lexikon erschien in drei Bänden3, es sollte „in alphabetischer Ordnung eine
vollständige Beschreibung aller Festungen, Städte, Flecken, Dörfer, Schlösser, Klöster
, Stifter, Weiler, Höfe, Zinken, Wälder, Berge, Thäler, Häfen, Seen, Flüsse,
Handelsplätze, Fabrikörter, Gesundbrunnen, Bäder ..." und was mehr enthalten.
Jeder Band umfaßte jeweils weit über 300 zweispaltige Seiten. Für die damalige
Zeit und das noch so junge, kaum ein Jahrzehnt bestehende badische Großherzogtum
fürwahr ein einmaliger Gewinn. Ein Supplementband war von Kolb bereits im
Vorwort zum Dritten Band in Aussicht gestellt worden, konnte jedoch dann nicht
mehr — auch von keinem Nachfolger — realisiert werden.

Man hat Kolb u. a. den leichten Vorwurf gemacht, die Proportionen und Relationen
in seinem Oeuvre seien nicht immer gelungen. Das mag sein, jedoch muß
man ihm zugute halten, daß es zu seinen Zeiten noch viel Unerforschtes und ihm
kaum Zugängliches gab. Immerhin aber profitieren wir Freiburger insofern von
dieser Mißproportion, als für unsere Stadt unter dem Stichwort „Freyburg" volle
40 S. (= 80 Spalten) zur Verfügung stehen (zum Vergleich: Konstanz = 34 S., Heidelberg
= 20 S., Karlsruhe = 18 S., Mannheim = 12 S.; ein Stichwort Schwarzwald
umfaßt ca. 10 S.). Verlags- und lektoratsgeschichtlich von einigem Interesse dürfte
die Tatsache sein, daß Kolb seinen ihm vom ursprünglichen Verleger Macklot zugebilligten
Raum (d. h. die jeweils vereinbarte Bogenzahl) überzog und es deshalb zu
ernsten Konflikten zwischen Autor und Verlag kam. Das ging so weit, daß Kolb
den 3. Band nicht mehr bei Macklot, sondern bei Gottlieb Braun erschienen ließ. In
der Vorrede hierzu heißt es u. a.: „Mehreren derselben Wünschen [Ergänzungen, in
verschiedentlichen Rezensionen gefordert] würde ich zuvor gekommen seyn, wenn
ich nicht dem Antrage meines vorigen Verlegers, der stets auf Abkürzungen drang,
hätte nachgeben müssen ..."

Einmal in diesem Artikel „Freyburg", der sich geradezu zu einer eigenen Monographie
ausgeweitet hat, dies und das nachzulesen, ist für uns in vieler Hinsicht
recht aufschlußreich. So fassen wir im folgenden die wichtigeren Abschnitte zusammen
und zitieren auch gerne von Fall zu Fall kurz daraus. Das setzt ein mit
„Hauptstadt des Breisgaues und 3te Hauptstadt Badens". Es folgt eine geographische
Lagebeschreibung, wobei Ebene und Gebirge genügend berücksichtigt werden.
„Vom Höllenthale herunter strömt die Dreysam zwischen herrlichen Matten und
begrüßt die östliche Seite der Stadt, die mit ansehnlichen Alleen und Anlagen verschönert
, den hohen majestätisch zierlichen Thurm in ihrer Mitte, von jeder Seite
eine überraschende, einnehmende Ansicht gewährt." Nunmehr wird die Umgebung
beschrieben, etwa der Schloß- und der Lorettoberg, auch Spaziergänge nach Gün-

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