Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
103.1984
Seite: 166
(PDF, 32 MB)
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4 Stunden ertheilt. Auch für erwachsene Mädchen besteht eine Sonn- und Feyer-
tags-Schule. — Für Unterricht im Zeichnen und der Musik ist hinlänglich gesorgt/'
Nun folgt eine Detaillierung der Sautierschen Stiftungen „zur Ausbildung und
Ausstattung dürftiger Jünglinge und Töchter", die „nach durchdachtem Plane und
eigenen hierüber verfaßten Druckschriften durch Lehrer und Lehrerinnen zum thä-
tigen Leben, zu guten Dienstboten, nützlichen Haus-Vätern und Müttern fortgebildet
, unterstützt, reichlich belohnet" werden. — Es schließt eine von Georg Allemann
1580 gemachte Stiftung „zur Erlernung der Künste und Wissenschaften" an:
wenn diese Stipendiaten aber „nicht studieren wollten oder hierzu nicht tauglich
erfunden werden, sollen sie zu Handwerken zugelassen werden, und aus der Stiftung
das Lehrgeld, Kleidung und 4 fl. [= Gulden] Zehrung auf die Wanderschaft
erhalten".

„Der Jndustrie-Garten unfern dem Prediger-Thor an der Straße nach Lehen
erhielt sein Daseyn im J. 1811 u. 1812... Der Zweck der Anstalt ist, die Landesund
vorzüglich die Obst-Cultur auf eine wohlfeile Art im Lande zu verbreiten und
zu veredeln und den Liebhabern der Baum- und Obstzucht Unterricht in Pflanzung
und Wartung der Bäume zu verschaffen."

Angeschlossen findet sich „Die städtische Beurbarungsgesellschaft. Diese Gesellschaft
nahm in den 1780er Jahren ihren Anfang. Jhr Bestehen geht dahin, öde Fel-
dungen urbar zu machen und wenig eintragende in eine bessere Cultur zu legen
..." Der Gewinn, der aus solchen Maßnahmen erwuchs, wurde teils zur Unterstützung
bedürftiger Bürger, teils zur Verschönerung der Stadt und ihrer Umgebung
verwandt. Damit konnte u. a. auch ein Leihhaus errichtet und ein Waisenhaus erweitert
werden.

Das nächste Hauptkapitel beschäftigt sich mit der Polizei und ihren Anstalten.
Dem Polizeidirektor ist ein Polizeisekretär und ein Schreiber zugeteilt; „Die untergeordnete
Mannschaft besteht aus einem Lieutenant, Feldwebel, Korporal und
11 Gemeinen, welche ihre Wachstube auf dem Münsterplatze haben. — Die Gefängnisse
im sogenannten städtischen Thurme sind hinlänglich an der Zahl, reinlich
und gesund. — Das Zuchthaus, war ehemals das Militär-Spital, und wurde im Jahr
1803 als Zuchthaus eingerichtet und als solches bezogen. Es besteht aus 3 großen
und 7 kleinern Arbeits-Säälen nebst 2 großen und 6 kleinern Schlaf- und 2 Kran-
ken-Säälen ... Die Zahl der Züchtlinge kann man im Durchschnitt jährlich zu 160
bis 170 Köpfe annehmen. Jhre Kleidung besteht theils für die schweren Verbrecher
in einer halb schwarzen und weißen zwilchenen Jacke und langen Beinkleidern, für
die leichtern theils in grau halbleinenen, theils grau zwilchenen Jacke .. . Rock und
Tschoben für die Weibsleute. Die schweren Verbrecher werden mit Wollspinnen -
die leichtern neben den weiblichen Sträflingen mit Reistenspinnen beschäftigt ...
Die vertrauten Sträflinge werden einige zur Schanzarbeit auswärts, nämlich zum
Holzmachen, zur Feld- und Gartenarbeit verwendet. Jhre Arbeit im Hause fängt
mit 5 Uhr Morgens an und endet sich mit 7 Uhr Abends."

Anschließend wird über die öffentliche Beleuchtung der Stadt berichtet, sie wird
als „ansehnlich" bezeichnet und „besteht aus 55 Laternen", ihr Unterhalt wird an
einen Bürger verpachtet. — „Die Feuerlöschanstalten stehen unter der Stadtdirektion
... Spritzen sind 7 und Eymer 727 vorhanden und bey den Zünften vertheilt

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