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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
103.1984
Seite: 216
(PDF, 32 MB)
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Croix-en-Plaine bei Colmar überreicht wurde. Allein das Beispiel Merdingen macht
die Vielseitigkeit A. Erharts deutlich. Umso mehr wäre zu wünschen, daß ein vollständiges
, datiertes Werkverzeichnis aller von ihm gestalteten Portaltüren, Altartische
, Tabernakel, Kultgeräte und profanen Arbeiten zusammengestellt und gesichert
werden könnte.

Nachdem Alfred Erhart schon den Hirtenstab des Erzbischofs Dr. Oskar Saier
hergestellt hatte, vertraute ihm das Freiburger Ordinariat auch den Auftrag für den
Hirtenstab an, den der neue Mainzer Bischof Prof. Dr. Karl Lehmann 1983 als Geschenk
des Heimatbistums überreicht bekam. Zu diesem letzten Werk seines
Lebens erreichte Alfred Erhart noch wenige Tage vor dem Tod ein Brief des
Bischofs Lehmann aus Mainz: „Was soll ich dem Künstler, der den Stab von der
ersten gedanklichen Geburt bis zu den Feinheiten der Ausführung begleitet hat,
noch Zusätzliches sagen? Ich beschränke mich darauf, daß der Stab in seiner einfachen
, soliden Art, in der Ausdrucksstärke und in der ungewöhnlichen Einarbeitung
meines Leitwortes genau das verkörpert, was ich mir wünschte. Alle
Menschen aus der Nähe und Ferne, die mich wegen des Stabes ansprechen,
empfinden ähnlich."

Sehr zu bedauern ist, daß Alfred Erhart nur schwer zu bewegen war, seine
reichen heimatgeschichtlichen und kunsthistorischen Kenntnisse in schriftlicher
Form festzuhalten und damit über den Tod hinaus zugänglich zu machen. Immerhin
schrieb er für die Festschrift St. Peter 1977 den grundsoliden Beitrag über den
Kirchenschatz von St. Peter.5 Aus seiner Sammelleidenschaft, die sich zum Teil auf
die Schwarzwälder Volkskunst konzentrierte, ging der Aufsatz über die barocken
„Kruzifixe aus Gelbguß in und um St. Märgen'*6 hervor. Die Tradition des Breisgau
-Geschichtsvereins aufgreifend, erklärte sich A. Erhart ab und zu gern bereit,
bei Veröffentlichungen als Zeichner von Illustrationen mitzuwirken. So steuerte er
1968/69 je eine Zeichnung vom Wappenschild des Abtes Paulus Seeger am Gehäuse
der Augustinermuseums-Orgel7 und vom „Siegelring-Abdruck des Bartholomäus
Saum auf dem Testament 1867"8 für das Schau-ins-Land-Jahrbuch bei. Seine
Hilfsbereitschaft und exakte Kleinarbeit zeitigten manchmal beachtliche Wirkungen
. Als 1965 der Freiburger Münsterschatz in einer eindrucksvollen Ausstellung
des Augustinermuseums und in Buchform vorgestellt wurden, dankte Museumsdirektor
Dr. Hermann Gombert für die grundlegende Vorarbeit besonders „dem
Freiburger Goldschmied Alfred Erhart, der kurz vorher ein Inventar des Münsterschatzes
aufgestellt hatte, das ich benutzen konnte."9 Alfred Erhart, dem Freund
und eifrigen Mitglied des Breisgau-Geschichtsvereins, ein Gedenkblatt in unserem
Jahrbuch zu widmen, war mir mehr als nur eine Dankespflicht.

Er hinterließ als Mensch und Künstler eine schmerzliche Lücke.

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