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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
103.1984
Seite: 222
(PDF, 32 MB)
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punkt des Elztals erweisen sich als annalenhafte Reihung von vorwiegend verwaltungsgeschichtlichen
Mitteilungen über Oberamt und Bürgermeisteramt zu Waldkirch mit hie und da
eingestreuten knappen Hinweisen auf sonstige Ereignisse der Lokalgeschichte.

Ausgehend von schriftlichen Quellen im badischen Generallandesarchiv und dem Stadt
archiv Elzach befaßt sich Josef Weber mit dem Brauchtum der Elzacher Fasnet. In einem
zweiten Teil geht er auf die Entwicklung des äußeren Erscheinungsbilds der Narrengestalten
ein.

An die „Untersuchung und Durchleuchtung" des Freiburger Adreßbuchs von 1820 hat
sich Helmut Bender gemacht, und er glaubt, daß das dabei entfaltete Bild einer wohlgeordneten
, frühbiedermeierlichen Provinzstadt Vieles aufweist, was auch auf Waldkirch zuträfe:
„Vertraute Namen, vertraute Institutionen. Nicht nur spezifisch Freiburgerisches, auch
Badisches und ehemals Breisgauisch-Vorderösterreichisches".

Der Bau von Orgeln hat in Waldkirch Tradition. Ein Plädoyer für die Erhaltung und
gegen willkürliche Veränderungen von Orgeln aus der Zeit der Romantik ist die Vorstellung
von Instrumenten der Waldkircher Firma Walcker im Breisgau durch Bernd Sulzmann. Mit
den angeführten technischen Einzelheiten werden freilich nur Musiker und Orgelfachleute
etwas anfangen können.

Den Lebensweg des Historikers und Journalisten Alfred Dove (1844 —1916), der als Universitätsprofessor
in Freiburg wirkte und langjähriger Vorsitzender der Badischen Historischen
Kommission war, zeichnet Ingeborg Hecht nach.Sie schildert Dove als „Lehrer von
Ruf" und „amüsanten Freund und geistreichen Briefpartner vieler berühmter Zeitgenossen".

Rund hundert italienische Gastarbeiterinnen kamen kurz vor dem Ersten Weltkrieg nach
Emmendingen und wurden dort in der großen Ramie-Fabrik beschäftigt. Renate Liessem
Breilninger hat sich für das Schicksal einer dieser Textilarbeiterinnen interessiert. Anhand
der nach Erinnerungen von Tochter und Enkel erzählten Geschichte der Angelina Frei
Copetti, die in Deutschland blieb und heiratete, wird Typisches bei der Integration der Italie
nerinnen im Gastland aufgezeigt.

Eine Bibliographie der Publikationen Hermann Rambachs von 1936 bis 1983 beschließt
das Buch, das nicht nur eine würdige Gabe für den Jubilar ist, sondern auch einen vorzüg
liehen Einstieg in die Lokalgeschichte bietet und dem heimatkundlich interessierten Leser
neue Erkenntnisse vermitteln kann. Ulrich P. Ecker

Hermann Riedel: Halt! Schweizer Grenze! Das Ende des Zweiten Weltkrieges im Süd
schwarzwald und am Hochrhein in dokumentarischen Berichten deutscher, französischer
und Schweizer Beteiligter und Betroffener. Südkurier-Verlag Konstanz, 1983 (436 SS. +
Bildanhang).

Josef F. Göhri: Breisgauer Kriegstagebuch 1939 — 46. Geiger-Verlag Horb a. N., 1984
(399 SS. mit zahlr. III.).

Kein europäisches Kulturvolk hat die Lebensberichte seiner Soldaten und anderer Bürger
aus dem Zweiten Weltkrieg so dem tödlichen Schweigen überantwortet oder auch diffamiert
wie das deutsche. So droht die historische Erfahrung zahlloser Bürger dieses Staates ohne
Folgen für die gegenwärtige Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte in Deutschland
oder auch nur für die Achtung vor dem Leiden zu bleiben, das zwei Generationen durch
diesen unsäglichen Krieg erdulden mußten. So bleiben aber auch Quellen direkter
Geschichtserfahrung, wie sie eine Generation an andere weiterzugeben vermag und wie sie
kein zusammenfassendes Geschichtswerk bieten oder elementar vermitteln kann, für unser
Bewußtsein unserer jüngsten Geschichte ungenutzt. Da erscheinen die beiden Bücher von
H. Riedel, der bis zu seinem Tod daran gearbeitet hat, und von J. Göhri gleichsam in letzter

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