Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
103.1984
Seite: 226
(PDF, 32 MB)
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ausführlich dargestellt und durch zahlreiche Abbildungen, Karten und Tabellen dem Leser
anschaulich gemacht. Der Beitrag von H. Brückner über die Entwicklung des Waldes durch
die Nutzung vergangener Jahrhunderte leitet zum zweiten großen Bereich über, der das Verhältnis
zwischen dem Raum und den Menschen, die ihn bewohnen, reflektiert. Zunächst der
Blick in die Vergangenheit. Namhafte Fachvertreter umreißen wichtige Züge der Territorial-,
Kirchen-, Verfassungs- und Wirtschaftsgeschichte (B. Ottnad, W. Müller, K. S. Bader,
H. Ott). P. Assion führt prachtvolle Muster der alten Schwarzwälder Haus-, Handwerksund
Handelskunst vor; mit großer Klarheit beschreibt H. Schilli sieben Hausformen, die sich
in den verschiedenen Regionen herausgebildet haben; B. Boesch spürt dem Bedeutungsgehalt
alter Ortsnamen nach. Wie die Ausdrucksformen menschlicher Gemeinschaft in die Gegenwart
hineinwirken und umgestaltet werden, zeigen L. Röhrich am Beispiel des Schwarzwälder
Lied- und Erzählgutes und G. W. Baur am Problem der Mundarten.

Ein letzter Abschnitt wendet sich gegenwärtigen Aufgaben zu: Wie ist es möglich, das Eigenständige
, geschichtlich Gewachsene zu bewahren und lebendig weiterzuentwickeln? Chancen
und Probleme von Landwirtschaft, Industrie und Fremdenverkehr werden eingehend erörtert
(K. Müller, B. Mohr, R. Ullmann, H. Brückner, G. Fuchs, W. Homburger). Ein Beitrag
erwähnt die 1973 abgegebene Prognose der Landesanstalt für Entwicklung der Landwirtschaft
. Darin wird bis zum Jahre 1985 mit einer Zunahme des Waldes um 30 bis 50% gerechnet
! Zehn Jahre danach klingt diese Aussage, die als Entscheidungsgrundlage gedacht
war, wie Hohn.

Es fällt auf, wie häufig in den verschiedenen Beiträgen das Wort von der Gefährdung des
Schwarzwaldes erscheint. Mit dem vorliegenden Buch begnügt sich das Alemannische Institut
nicht mit Klagen, sondern will selbst seinen Beitrag leisten zur Erhaltung der Landschaft,
der es in besonderer Weise verpflichtet ist. Er besteht in erster Linie darin, Kenntnisse zu vermitteln
, um auf diesem Wege eine Bewußtseinsänderung" herbeizuführen. Sie könnte sich
in stärkerer Eigenverantwortung und lebendigerer Anteilnahme an Planungen und Maßnahmen
in Natur und Gesellschaft niederschlagen.

Eine notwendige Veröffentlichung, die erfreulicherweise schon nach kurzer Zeit eine zweite
Auflage erlebte. Eugen Hillenbrand

August Vetter: Feldberg im Schwarzwald. Die Geschichte des höchsten Schwarzwaldberges,
der einstigen Vogteien Altglashütten, Bärental, Falkau und Neuglashütten sowie der Gemeinden
Feldberg (Schwarzwald). Selbstverlag der Gemeinde Feldberg (Schwarzwald) 1982.
591 S., Karten, Tabellen, Abbildungen.

Selten wird heute die Geschichte eines Ortes oder eines Raumes in vergleichbarer Breite von
einem einzelnen Autor erforscht und dargestellt: Naturräumliche Gegebenheiten, politische,
Siedlungs-, Wirtschafts-, Verkehrs- und Sozialgeschichte, Schulwesen, Konfessionen, Vereinsleben
, die Entwicklung der einzelnen Gemeinden und die Auswirkungen der Gebietsreform
in jüngster Zeit — eine respektgebietende Leistung. Der Autor hat verschiedene Kapitel
„völlig und andere teilweise" (Vorwort) aus der ersten Auflage übernommen; bedauerlicherweise
wiederholen sich deshalb manche der von kompetenter Seite hier (Schauinsland
87, 1969, S. 73) angesprochenen Mängel in der Neuauflage. Am schmerzlichsten vermißt man
weiterhin eine straffe Gliederung. Bergbau, Fremdenverkehr und Volkskunde, um Beispiele
herauszugreifen, werden an unterschiedlichen Stellen erörtert, ohne Querverweise, nur durch
das nützliche und umfangreiche (Orts-, Personen- und Sach-)Register verklammert. Eindeutig
besser waren in der ersten Auflage die Reproduktionen der Fotos; diese sollte man,
wenn eben möglich, als historische Quellen auch datieren. Mancher Leser wird zu den
faksimilierten Dokumenten die Transskription, zu vielen der erfreulich ausführlich gebrach-

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