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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
104.1985
Seite: 195
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1985/0197
Das Haus zum Gauch in sieben Jahrhunderten

Von
Karl Zimmer

Das Haus „zum Gauch'', später Kaiserstraße 52, dann Adolf-Hitler-Straße 186,
wurde 1360 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und am 27. November 1944 durch
Brandbomben zerstört.1 Erhalten gebliebene Fundamente und Keller wiesen z. T. in
frühere Zeit. Die späteren Quellen fließen oft nicht reichlich, aber ausreichend.2
Die nicht unbedeutende Geschichte des Hauses weist vier Abschnitte auf: die Frühzeit
vor 1360, die Zeit der Gauchgesellschaft 1361 — 1784, die Jahre des Domizils
hoher Beamter 1785— 1823 und schließlich die Periode der Wagnerschen Buchhandlung
und der angegliederten Unternehmen sowie der Residenz des Bürgermeisters
Friedrich Wagner.3 Über die tatsächlichen Bewohner wissen wir, wie meist in
solchen Fällen, über lange Zeit hinweg nichts oder sehr wenig.

Die Geschichte der Gauchgesellschaft wird von Rolf Süss an anderer Stelle ausführlich
veröffentlicht werden,4 was auch für die der Wagnerschen Unternehmen
einschließlich der Tätigkeit des Bürgermeisters Wagner gilt, die der Verfasser dieses
Aufsatzes später behandeln wird. Einzelheiten um diese Themen werden daher nur,
soweit zum Verständnis des folgenden nötig, erscheinen.

Fritz Geiges hat 1932 die Keller durch das Städtische Hochbauamt vermessen lassen
und dem Haus in seinem Münsterfensterwerk einen breiten Raum gewidmet.5
Seine Skizzen sind heute unersetzbare Dokumente, seine Ausführungen sind sehr
lesenwert, können aber erfreulich ergänzt werden (Abb. 1). Während der letzten
Jahre konnte das Landesdenkmalamt für die Frühzeit das Alter noch erhaltener
Objekte der Altstadt dendrochronologisch sichern und damit angenäherte Daten
für die Baugeschichte Freiburg im 13. Jahrhundert gewinnen.6 Dies und vor allem
die Überlegungen Josef Diels zur baulichen Entwicklung dieser Stadt im 13. und
den folgenden Jahrhunderten7 waren für unser Vorhaben eine wertvolle Hilfe. Für
die spätere Zeit zeigten sich aber auch die Unterschiede, die durch die Sonderstellung
des Hauses der Gesellschaft zum Gauch im städtischen Leben bedingt waren,
und die eine einfache Übertragung der an anderen Stellen der Stadt gewonnenen
Erkenntnisse nicht zuließen.

Das Grundstück war im Mittelalter begrenzt im Norden von der Gauchgasse, im
Osten von der heutigen Kaiser-Josef-Straße, im Süden von dem Haus zur Rosen
und im Westen von dessen Hinterhaus. H. Flamm bezeichnet die Grundstücke
Gauchstraße 2 und 4 als Hinterhäuser zu Kaiserstraße 52 und 54, d. h. zu den Häusern
zum Gauch und zur Rosen.8

Im Lauf der Jahrhunderte sind, wenn man kleinere Eingriffe außer Betracht
läßt, etwa sechs Bauvorhaben9 verschiedenen Umfangs durchgeführt worden, wo-

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