Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
104.1985
Seite: 241
(PDF, 41 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1985/0243
Die Gemälde in der „Meckel-Halle" der Sparkasse Freiburg

Von
Hans Sigmund

Wer als Kunde oder Besucher das Innere der Städtischen Sparkasse betritt, findet
hier ein modernes Kreditinstitut mit allen technischen Einrichtungen des Computerzeitalters
. Er findet aber auch Räumlichkeiten, in denen man sich wohlfühlen kann
und die dem historischen Alter und der Geschichte der Gebäude Rechnung tragen.
Dies kommt vor allem zum Ausdruck in der sogenannten „Meckel-Halle", dem
Herzstück der heutigen Sparkasse, die seit 1910 zur Kundenbedienung genutzt
wird.

Wer in diesen, in neugotischem Stil gehaltenen Saal von der Kaiser-Joseph-
Straße herkommend eintritt, dem fällt sofort ein großes, von einem goldenen Rahmen
eingefaßtes Ölgemälde an der Stirnseite auf.

Es handelt sich hierbei um eine Kopie des ältesten bekannten Gemarkungsplanes
der Stadt Freiburg aus dem Jahre 1607/08, dem sogenannten „Korntaver-Plan".
Das Original befindet sich in aufgerolltem recht schlechten Zustand im Augustiner-
Museum (Inv. Nr. 1728). Die Kopie, die zuvor im ehemaligen Realgymnasium (heutiges
Kepler-Gymnasium) hing, ist seit Einzug der Sparkasse in das Haus „Zum
Walfisch" hier dem Betrachter zugänglich. Bei der im Jahre 1983/84 erfolgten Umgestaltung
der Schalterhallen wurde das Gemälde vollkommen restauriert (Inv. Nr.
13081 Augustiner-Museum).

Das Ölgemälde ist 4,60 m lang und 2,35 m hoch und ist dem damaligen Malstil
entsprechend am Rande mit mehreren Figuren und Allegorien bemalt. So findet
man unten rechts und links die beiden Stadtpatrone Freiburgs, den Hl. Georg und
den Hl. Lambert, oben in Form zweier fast unbekleideter Frauen die Darstellung
von JUSTITIA (Recht) und PAX (Frieden). Dazwischen sind, getragen von einigen
puttenähnlichen Engeln, Siegel und Wappen von Freiburg und am unteren Rand
von Österreich und dem Breisgau (Vorderösterreich) gemalt. In der rechten unteren
Hälfte sind außerdem drei Männer in der Tracht des ausgehenden 16. Jahrhunderts
dargestellt, die einen beschreibenden Maßstab für den Plan aufzeigen. Wahrscheinlich
handelt es sich hierbei um den Maler und seine Gehilfen, die man heute vielleicht
als „Geometer" bezeichnen würde. Es könnten aber auch Herren des Rates
der Stadt Freiburg sein.

Den mittleren Teil des Gemäldes füllt die zeichnerische Darstellung der „Gemarkung
" Freiburg. Im Mittelpunkt die Stadt, umgeben von der Stadtmauer mit ihren
Wehrtürmen und Stadttoren. Recht gut erkennt man die im Mittelalter entstandenen
Erweiterungen der „Neuburg" und der „Schneckenvorstadt". Auch die umliegenden
Dörfer Herdern, Wiehre, Neu-Adelhausen, Günterstal, Betzenhausen und
Lehen, die damals teilweise bereits zur Stadt gehörten, sind eingezeichnet. Die mei-

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