Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
104.1985
Seite: 261
(PDF, 41 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1985/0263
nerstraße 7 der Stiftung vermachte. Sie behielt sich das Wohnrecht auf Lebenszeit,
eine Jahresrente von 25 fl und ihren Erben eine Ablösesumme von 200 fl vor. Das
Haus zum Pilger stand also zunächst nicht für den Stiftungszweck zur Verfügung.

Die Stiftung Casean erhielt durch Zuwendung des Wiener und Brixener Domherrn
Dr. Matthias Wertwein die finanzielle Möglichkeit, die beiden Häuser zum
Horn und zum Einhorn (Gauchstraße 17) zu erwerben. Das neue Kollegium sollte
den Namen „Haus zum Frieden" tragen.

Nach dem Tode Wertweins kam es zu finanziellen Auseinandersetzungen zwischen
der Stiftung, vertreten durch deren Präsidenten Lorichius, einem Neffen Casean
, und den Wertweinschen Erben.

Als 1584 Veronika Strobächlin starb, stand das Haus zum Pilger für die Stiftung
zur Verfügung. Lorichus ließ 1588 das alte Gebäude abreißen und an seiner Stelle
für über 3,250 fl einen Neubau erstellen, der 1591 eingeweiht werden konnte. Das
Haus zum Frieden überstand, abgesehen von Schwierigkeiten während des Dreißigjährigen
Krieges, die folgenden Jahrzehnte.10 Als nach der Aufhebung der Jesuitenuniversität
nach einigen Auseinandersetzungen deren bisheriges Kollegiengebäude
der Universität zur zentralen Unterbringung der Studenten zur Verfügung stand,
waren die Kollegienhäuser in der Franziskanergasse überflüssig geworden. Ein Baugesuch
der Universität, die 4 Grundstücke umzubauen, wurde von der Regierung
abgelehnt. So blieb nur der Verkauf. Das städtische Bauamt schätzte am 22. August
1775 den Wert des Collegium Pacis auf 2,100 fl, den des Gallmüllerischen
Hauses auf 1,800, des Battmannschen auf 900 fl und des Bapstischen auf 2,800 fl.11
Alle vier Häuser wurden dann 1778 verkauft. Das Haus zum Pilger ging zunächst
an Joseph Alexius Wannot, später an Zahlmeister Buisson. Vor der Jahrhundertwende
wurde es von der Gewerbebank Freiburg erworben, die 1899/1900 einen
Neubau erstellte. Nach dem Erwerb der im Zweiten Weltkrieg verschont gebliebenen
Häusern Franziskanergasse 5 und 7 durch die Öffentliche Sparkasse Freiburg
wurden beide Gebäude umgebaut, wobei die zuvor vorhandenen Innenhöfe verschwanden
.

Das Haus Nr. 9, zum Pilgerstab, wird in diesem Jahrbuch in einem besonderen
Beitrag von Alfred Graf Kageneck behandelt.

Das Haus Nr. 11, altes Kollegienhaus oder Collegium Theobaldi, auch Bapsti-
sches Haus genannt, umfaßte früher zwei Häuser. 1355 ist Frau Gisela von Hatstat,
Tochter des Ritters Konrad Dietrich Snewlin, 1460 Dietrich Snewlin als Eigentümer
genannt.3

1515 kam der in Gebweiler im Elsaß geborene Theobald Bapst an die Universität
Freiburg, wo er 1517 Magister der Philosophischen Fakultät wurde. 1525 übernahm
er erstmals das Amt des Rektors. Als er 1564 starb, wurde er in der Universitätskapelle
des Freiburger Münsters beigesetzt. Kurz vor seinem Tode entstand die
Stiftungsurkunde vom 7. September 1564. Danach sollen sechs Stipendienempfänger
in vier Jahresraten 60 fl. erhalten. Bapst bestimmte weiter in seinem Testament
vom 27. September 1564, daß sein Haus in der Egelgasse, das zunächst an Anna
Mertzin fällt, nach deren Tode der Universität zukommen soll. Diese habe die Verpflichtung
, aus dem Stiftungsvermögen „ein New Collegium zu bauen oder kauf-
fen". Etwa dreißig Jahre danach entstand das Gebäude des Collegium Theobaldi,12

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