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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
104.1985
Seite: 294
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1985/0296
Die beiden Töchter waren „standesgemäß" verheiratet: Maria mit Medizinalrat
Dr. Gustav von Wewer in Badenweiler und Emma Margarethe mit dem bekannten
Freiburger Bildhauer Alois Knittel.

Der einzige Sohn, Sigmund (1810 —1898), zeigte als erster in der Familiengeschichte
in auffälliger Weise die besondere Begabung zum Zeichnen, Malen,
Bauen. Sein Bildungsgang wurde diesem Talent gerecht. Nach Studien an den
Hochschulen in Freiburg und Karlsruhe, nach praktischen Berufserfahrungen und
Bildungsreisen durch ganz Europa wurde Sigmund zunächst Lehrer, und zwar an
der Gewerbeschule für Bauhandwerker in Baden-Baden, dann in Triberg, später
am großherzoglichen Gymnasium in Offenburg. Aber er wünschte sich doch „eine
seinem Lieblingsstudium angemessene Beschäftigung"5 in seiner Vaterstadt, als
Architekt. 1856 hatte er Glück und bekam tatsächlich eine Anstellung als „Bauverwalter
" beim Freiburger Stadtbauamt, bei 600 fl Jahresgehalt. Und nach dem Tode
von Stadtbaumeister Straub wurde Sigmund Geiges dessen Nachfolger, verantwortlich
für Freiburgs städtebauliche Entwicklung auch noch in den entscheidenden
Jahren nach der Reichsgründung, als Freiburg — nun keine „Grenzstadt" mehr —
seine Bevölkerungszahl rasch verdoppelte (1871: 24 000 Einwohner, 1885: 40 000
Einwohner, 1912: 85 000 Einwohner). Sigmund Geiges ging 1885 als 75jähriger in
Pension, bei 2 000 Mark jährlichem Ruhegehalt, vor allem aber bei immer noch
guter Gesundheit.

Fritz Geiges, geb. 2. Dezember 1853

Klotilde Amann, Sigmunds erste Frau, starb drei Wochen nach der Geburt der
zweiten Tochter (1844); auch Sigmunds zweite Frau, Elisabeth Stein, starb wenige
Tage, nachdem sie ihren zweiten Sohn, Oskar, geboren hatte (1849). Aus der dritten
Ehe mit Theresia Baumann stammten zwei Buben, der jüngste war Alois Sigmund
Friedrich Geiges (1853 —1935), als Fritz Geiges in der Freiburger Geschichte
sicher besser bekannt: Alois war der Name des Patenonkels (Knittel), Sigmund hieß
er — wie alle seine Brüder — auch nach dem Vater, Friedrich wurde der Junge getauft
zu Ehren des Großherzogs von Baden. Sein Rufname war aber stets Fritz
bzw. „Fitzi".

An diesen Fritz Geiges erinnert in Freiburg heute noch viel mehr als nur ein Straßennamen
. Zwar in Offenburg am 2. Dezember 1853 geboren (das Elternhaus stand
in der Nähe einer Glasfabrik, welch ein Omen!), wurde er doch „Freiburger, wie es
einen eingefleischteren kaum geben kann"; so schrieb er selbst in seinen „Jugenderinnerungen
".6 Das Zeichnen hat von frühester Kindheit sein Tun bestimmt, ein
dominierendes Erbteil, beliebte Beschäftigung auch in vielen Schulstunden in der
„Bürgerschule", die eigentlich für ganz andere Aktivitäten gedacht waren. Also
sollte er „Kunstmaler" werden, beschied u. a. auch Hofmaler Wilhelm Dürr, der
Freund der Familie. Vielleicht auch einmal Nachfolger des Zeichenlehrers Egidius
Federle.7 Fritz Geiges besuchte die Kunstschule in Stuttgart und erfuhr die weitere
künstlerische Ausbildung an der Münchener Akademie, seine Leistungen wurden
überall anerkannt und ausgezeichnet. Aber alles „fiel auf unfruchtbaren Boden",
befand Fritz Geiges in der Rückschau. Er wollte seinen eigenen Weg gehen.

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