Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
104.1985
Seite: 307
(PDF, 41 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1985/0309
Bei der Beschreibung der Objekte folgt der Autor einem vorgegebenen Schema: Topographie
, Morphologie stehen am Anfang; besonders intensiv wird auf kunsthistorische Details
eingegangen; Personengeschichte und heutige Nutzung bilden jeweils den Abschluß. Einwände
grundsätzlicher Art erheben sich gegen die Aufnahme der Freiburger Villa Colombi,
einem Altersruhesitz, dem der Volksmund alsbald das Prädikat „Schlößchen" erteilte, in
einen Kanon von nur 31 Objekten. Unverantwortlich ist es schließlich, heutzutage ein Burgenbuch
vorzulegen (mit dem Anspruch eines „Handbuchs"), dem auf über 300 Seiten kein
Grundriß beigegeben ist. Das schmerzt vor allem bei den großen, von Feger vorgestellten
Ruinen Hohentwiel, Rötteln und Hochburg, zu denen vorzügliche, von den dort tätigen
Arbeitsgruppen publizierte Pläne existieren; zur Hochburg etwa der bereits 1977 im Historischen
Atlas von Baden-Württemberg (Lieferung 1,6) veröffentlichte.

Unbehagen auch bei den Fotos: Statt des ganzseitigen Bildes der Inzlinger Nepomukstatue
(Abb. 34), der wenig aussagekräftigen Aufnahme des Palas der Kastelburg (Abb. 35), statt
historischer Fotos ohne Datumsangabe (Abb. 24 und 25) wünscht man sich die eine oder
andere zeitgenössische historische Abbildung (Kupferstiche M. Merians und D. Meißners,
Lithographien M. v. Rings oder Stahlstiche des 19. Jahrhunderts), die Feger mehrfach wortreich
in seinem Text beschreibt, aber dem Betrachter vorenthält.

Das Literaturverzeichnis endlich, wohl besser „Literaturauswahl" zu nennen, enttäuscht
wegen seiner Inkonsequenzen, Druckfehler und Ungenauigkeiten: Neudrucke, selbst solche
aus dem Verlag dieses Buches, sind eher zufällig genannt, der Name Bodo Ebhardts, des
Nestors der deutschen Burgenkunde, ist zu „B. Eberhard" verunstaltet und wichtige Titel der
neueren Forschung, etwa A. Antonows „Planung und Bau von Burgen im süddeutschen
Raum" (1983), H. M. Maurers ZGO-Aufsätze von 1969 bzw. 1975, W. Meyers „Burgenlexikon
der Regio" (1981), H. Patzes „Die Burgen im deutschen Sprachraum" (1976) fehlen
ganz. Auch vermißt man Orts- und Sachregister, wie sie in anderen Bänden der Reihe enthalten
sind. Klauspeter Wilke

Kurt Gayer: Die Alemannen-Saga. Ein Volk — kein Reich und 100 Herren. Kehl (Mörstadt)
1985. 232 S., 17 Abb.

Mit R. Christleins „Alamannen" (erstmals 1978) hat die hier vorgelegte „Saga" wenig gemein
. Vielmehr beabsichtigte der Verf., die Alemannen publizistisch leicht faßbar darzustellen
und bis zu einem gewissen Grad unter einen Hut zu bringen. Der „Saga"-Begriff wird
manchen Leser a priori stören, was durchaus begreiflich, ohne daß man an die altnordische
Saga weit oder an deren Reprisen im 1000jährigen Reich zu denken hat — aber so ganz von
der Hand zu weisen ist der Titel schon insofern nicht, als es hier weniger um ein Geschichtsbuch
von und über die Alemannen als vielmehr um eine Art Skizzierung der Alemannen-
Gesamtheit und -Detaillierung geht. Daß der Ministerpräsident ein Geleitwort (einmal heißt's
Vorwort, einmal Einführung) schrieb, ist insofern leicht erklärbar, als es ja dem baden-württembergischen
Staat um eine Gesamtheit und um einen gemeinsamen Urnenner zu tun sein
muß.

Eigentlich möchte man ja dahinterkommen, was Alemannen und Schwaben gemeinsam
haben (die suebische Herkunft!) und was sie trennt (vor allem sprachlich), doch das muß
man schon in anderen, wohl geschichts- und philologisch präziseren Büchern exakt nachlesen
. Die Antike (Kapitel „Der Aufbruch" und „Der Sturz des Jupiter") kommt relativ
breit, die Christianisierung relativ kurz, die Zähringer kommen noch kürzer, die Staufer
(„epoca suebica") desto länger vor; den Elsässern wurde das Kapitel „Das Land dazwischen
" und den Schweizern „Das Land CH" gewidmet (informativ vor allem für die, die
davon noch gar nichts oder ganz wenig gehört haben); erstaunlich sodann, „Das Ländchen

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