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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1986/0167
Waren Rimsingen und Freiburg friesische Stützpunkte

frühmittelalterlicher Flußschiffahrt?

Von

Dieter M. hensle

„Der Graveur M. Martini hat in seinem berühmten Panorama von Freiburg den
kurvenreichen Lauf der Saane mit fünf Barken und einem Floß, beladen mit Holz,
geschmückt. Dies enstammt nicht der Phantasie des Künstlers; die Saane war
schiffbar. Das Wasser, das für uns Menschen des 20. Jh. im wesentlichen ,Kraft*
ist, war früher auch Straße." So beginnt Jeanne Niquille ihren Bericht über die
Schiffahrt auf der Saane, und der aufmerksame Leser hat sofort bemerkt, daß die
mit Freiburg i. Br. befreundete Stadt Freiburg im Uechtland angesprochen ist.1 Unwillkürlich
wird man aber an das Fresko in der Freiburger St.-Martins-Kirche erinnert
, auf dem ein Boot mit zwei stakenden Schiffern vor Stadtmauern zu sehen ist.2
Bisher wurde diese Stadtansicht, besonders wegen des schiffbaren Flusses, fast ausschließlich
als die Amiens/Frankreich bestimmt,3 wenn auch die dargestellte Stadt
auf der Stadtansicht von Freiburg im Breisgau beruht. So stellt sich die Frage nach
der Flußschiffahrt sowohl für Freiburg im Breisgau, die Stadt am Dreisamfluß,4 als
auch für alle Gebiete des alten Breigaues am Rhein und seinen östlichen Nebenflüssen
. In dieser kurzen Analyse, die in ihren Grundzügen auf Vorträgen beim Breis-
gau-Geschichts-Verein „Schau-ins-Land" fußt,5 soll den — angesichts des heutigen
Wasserstandes z. B. der Dreisam — geradezu verwegenen Fragen nachgegangen
werden. Vielleicht regt diese Systemarbeit zu weiteren Bereichsuntersuchungen an;
die organisatorischen Bedingungen, in denen Schiffahrt lief, und die Angaben von
Quellen und Literatur werden daher reichlicher angeführt. Korrektur und Widerspruch
werden nicht ausbleiben.

1. Natürliche Gegebenheiten

Als Oberrhein soll die oberrheinische Tiefebene von Mainz bis Basel angesprochen
sein.6 Als Zeitraum des Geschehens sollen im wesentlichen Ereignisse des 8. bis
12. Jh. gruppiert werden.

Es ist durchaus berechtigt, von den Rhein-Betten zu sprechen. Der Fluß
hat auch auf der Strecke zwischen Basel und Straßburg im Frühmittelalter stark
mäandert. 3 bis 5 km Breite waren keine Ausnahme; zahlreiche Gießennamen erinnern
an Durchbrüche, die die Bereiche der sog. Alt-Rheine überschritten.7 Innerhalb
der Bette ist das Werden und Vergehen der Inseln für die Schiffahrt, aber auch

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