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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
106.1987
Seite: 95
(PDF, 45 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1987/0097
Die Auswanderung aus Südbaden im 18. Jahrhundert1

Von

Aaron Fogleman

L

Baden gehörte im 18. und 19. Jahrhundert zu den wichtigsten Ursprungsgebieten der
deutschen Auswanderung. Es ist deshalb erstaunlich, daß es immer noch keine befriedigende
Gesamtdarstellung dieses Prozesses gibt. Die wenigen übergreifenden Studien
sind veraltet; sie beschreiben oft die allgemeine Situation in Baden und schlagen
dann Gründe der Auswanderung vor, die sie oft aus einzelnen, isolierten Beispielen,
sehr beschränkten Zeitperioden oder aus sekundären Quellen erkennen.2 Die in den
beiden letzten Jahrzehnten von Werner Hacker mühsam erarbeiteten Namenslisten
der südwestdeutschen Auswanderung des 18. Jahrhunderts bedeuten zwar einen erheblichen
Schritt nach vorn, bedürfen aber noch der systematischen Auswertung, ehe
sie wirklich aussagekräftig werden. Eine Dissertation von Lowell C. Bennion über
ganz Südwestdeutschland (Flight from the Reich. A Geographie Exposition of the
Southwest German Emigration, 1683 — 1815, Syracuse Univ., New York, 1971.) vermeidet
die oben genannten Probleme. Aber da seine Arbeit 1971 erschien, konnte er
nur einen geringen Teil von Werner Hackers Listen benutzen. Bennion zog deshalb
mehrere falsche Schlüsse bezüglich der badischen Auswanderung. Er unterschätzte
weitgehend die Zahl der badischen Auswanderer 1790 — 1800 (S. 150 — 51) und betonte
viel zu sehr die Werbung als Ursache der Auswanderung, während wirtschaftliche
Faktoren für ihn praktisch keine Rolle spielten. Nirgendwo untersuchte Bennion
die langfristigen Ursachen der Auswanderung, besonders die demographischen.

Die Probleme von Bennions Arbeit weisen auf die Bedeutung von Werner Hackers
Arbeiten hin. In den letzten Jahren sind einige Arbeiten erschienen, die Hackers
Listen zumindest teilweise auswerteten. Wolfgang von Hippel stellte chronologische
Grafiken aus fünf von Hackers Bänden zusammen, aber er behandelte nur Württemberg
.3 Arnold Scheuerbrandt machte sich als Erster an die Aufgabe, Hackers Listen
kartographisch darzustellen („Die Auswanderung aus dem heutigen Gebiet Baden-
Württemberg nach Preußen, in den habsburgischen Südosten, nach Rußland und
Nordamerika zwischen 1683 und 1811", in: Historischer Atlas von Baden-Württemberg
, Teil XII. 5, Stuttgart, 1985). Seine Karten erschienen Oktober 1985, drei
Monate nachdem ich meine fertiggestellt hatte.

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