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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
106.1987
Seite: 163
(PDF, 45 MB)
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Ein Leben in Heitersheim und auf Malta

Ein Beitrag zur Biographie des deutschen Malteser-Ritters
Philipp Wilhelm Graf von Nesselrode und Reichenstein

Von

Michael Galea
Übersetzung aus dem Italienischen von Wolf Dieter Barz
Mit einer Einleitung von fritz fünfgeld

Nach der Eroberung der Stadt Jerusalem im ersten Kreuzzug (1096 — 1099) gründeten
Ritter des Kreuzfahrerheeres dort mit Brüdern eines dem HL Johannes dem Täufer
geweihten Hospitals um das Jahr 1100 eine Gemeinschaft zur Betreuung armer
und kranker Pilger Im Jahre 1131 erhob dann Papst Innozenz II. im Hinblick auf die
großen Verdienste der Gemeinschaft — besonders auch um den militärischen Schutz
— diese zu einem geistlichen Ritterorden. Das äußere Zeichen war ein weißes Balkenkreuz
über dem Herzen auf dem schwarzen Mantel. Das „achtzipfelige ", heute weithin
bekannte Kreuz — die acht Seligpreisungen aus der Bergpredigt darstellend — ist bereits
ab 1120 feststellbar. Ab 1259 trugen die Ritter im Kampfein rotes Hemd mit Balkenkreuz
über dem Harnisch. Die Mitglieder des Ordens vom Hl. Johannes von Jerusalem
wurden zunächst als „Hospitaliter" oder „Johanniter" bezeichnet, während
ihres Aufenthaltes auf Rhodos nannte man sie „Rhodisier" und nach der Schenkung
der Insel Malta durch Karl V. (1530) auch „Malteser". Heute führen die evangelischen
Ordensgemeinschaften den Kurznamen „Johanniterorden". Der katholische
Stammorden heißt „Souveräner Malteser-Ritter-Orden" (SMRO).

Aufgrund des stark angestiegenen Besitzzuwachses und der zunehmenden Bedeutung
der überall gegründeten „Kommenden" bzw. „Komtureien" (Besitzungen auf der
untersten Verwaltungsebene) konnten diese von Jerusalem aus bald nicht mehr kontrolliert
werden. So bildeten sich in dieser wohl ersten internationalen Gemeinschaft
Europas nationale Zusammenschlüsse der Ordensmitglieder. Aufgrund dieser Entwicklung
faßte „Großmeister" Alfons von Portugal 1206 auf dem Generalkapitel zu
Morsat/Libanon die europäischen Besitzungen nach administrativen und disziplinä-
ren Gesichtspunkten in Ordensnationen, die allgemein als Ordens-„Zungen" bezeichnet
wurden, zusammen. Innerhalb der „Zungen" wurden „Großpriorate" und, diesen
untergeordnet, „Balleien" gebildet. Sie hatten die in ganz Europa gegründeten Kommenden
zu beaufsichtigen und den Erlös aus den Einnahmen nach Rhodos bzw. spä-

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