Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
107.1988
Seite: 16
(PDF, 38 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1988/0018
wurde es später mit „1425" bzw. „um 1425—1426" datiert.51 Als Terminus ante
quem ist der 10. November 1427 anzusehen, also der Tag, an dem Freiburg dem
Hause Osterreich huldigte, denn in der Instruktion geht es unter anderem um die
Rückstellung Freiburgs an Österreich. Terminus post quem ist der Beginn des mailän-
disch-venezianischen Krieges, der in den ersten Monaten des Jahres 1426 begann. Da
Sigmund erst im Juli 1426 in den Krieg eingriff, kommt wahrscheinlich erst der Spätherbst
als früheste Abfassungszeit in Frage. Der Unterhändler sollte zunächst Albrecht
V. und dann König Sigmund aufsuchen. Am Anfang wird auf Verhandlungen
hingewiesen, die Graf Hermann II. von Cilli für den Tag Pauli Conversionis (25. Januar
) angesetzt habe. Später werden dem König dann Verhandlungen für den Sonntag
Misericordia (1427 am 4. Mai) vorgeschlagen; wenn das zu spät sei, solle der König
aber einen früheren Termin bestimmen. Schließlich wird verlangt, daß Sigmund den
Städten, die Osterreich noch nicht gehuldigt hätten, neuerlich befehle, zu Osterreich
zurückzukehren; da eine Reihe derartiger Briefe am 20. März 1427 ausgeschickt wurden
, läßt sich die Entstehungszeit mit Oktober bis November bestimmen. Im Dezember
1426 traf Friedrich IV. selbst mit Albrecht V. in Wien zusammen und hätte keine
Gesandtschaft dazu gebraucht. Vielleicht steht die Gesandtschaft im Zusammenhang
mit dem Schreiben des Königs vom 7. Oktober 1426 an Frankfurt.

Nun zum Inhalt der Instruktion, in der die Frage der Restitution in Schwaben in
geschickter Weise mit dem venezianisch-mailändischen Krieg verbunden wird.
Stikchperger sollte die Wünsche des Königs anhören. „Wer dann, daz er von uns be-
gerte hilf wider die Venediger oder aber in oder sein volkch durch unsre lannd ze ziehen
lassen, daz im dann zu erkennen gegeben werde, wie uns unser vetterlich erb
in Swaben der merer tayl noch aussenstee, daz der benant unser herr der kunig noch
als gnedig wer und gedecht, daz uns dasselb unser vetterlich erb gancz enslagen und
geantwurttet wirde, so mochten wir im und dem reich desterpas gedienen"52 Friedrich
berichtet dann von den Greueltaten der ungarischen Soldateska beim Durchzug
durch die österreichische „Windische Mark" und von der Eroberung des Val Camo-
nica im Nordosten von Bergamo durch die Venezianer. Der König wird dann aufgefordert
, die erwähnten Briefe an die Herrschaften zu schicken, die immer noch nicht
gehuldigt hätten. Für den Fall, daß Sigmund nicht an alle Städte schreiben wolle,
wird eine Mindestliste angegeben: „Ob auch unser gnediger herr den Stetten geslos-
sen, die wir dir vermerkt geben haben, nicht allen schreiben wolte, so bit in, daz er
uns doch umb die sloss im Brissgew mit namen Friburg, Brisach, Newnburg und Rin-
velden oder so du am meisten mugest, brieve gebe in vorgeschribner mass."53 König
Sigmund, der in dieser Sache auf das Wohlwollen Herzog Friedrichs angewiesen war,
mußte jetzt nachgeben. Was wäre geschehen, wenn Friedrich sich mit Venedig gegen
den König verbunden hätte? Sigmund konnte den bedrängten Mailändern nicht zu
Hilfe kommen, die Eidgenossen zeigten wenig Lust, den Rivalen Filippo Maria zu
unterstützen, und Friedrich konnte nun das Zünglein an der Waage spielen. Der Brief
des Königs an Frankfurt vom 7. Oktober zeigt, daß der Herzog sich auf die Seite Sigmunds
schlug. Am 20. März schickte Sigmund Freiburg, Breisach, Neuenburg,
Rheinfelden, Schaffhausen, Dießenhofen und Radolfzell die Aufforderung, sich
Osterreich wieder zu unterstellen. Weitere Mandate gingen an Hans von Bodman wegen
der ihm verpfändeten Vogtei über die Burg Stein bei Rheinfelden, an Kaspar von

16


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1988/0018