Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
107.1988
Seite: 173
(PDF, 38 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1988/0175
Skizzen zu historischen und sozialkulturellen Wandlungen

eines geschichtsträchtigen Raumes
— aufgezeigt am Beispiel der Breisgaugemeinde Umkirch —

Von

Bruno Hamann

Wenn eine Stadt oder eine Gemeinde ein Jubiläum feiert, wird das gerne zum Anlaß
genommen, über ihre Geschichte nachzudenken oder den Bogen sogar noch weiter
zu schlagen und den Wandlungsprozessen eines größeren Raumes nachzuspüren. So
bot auch eine Gedenkfeier der Breisgaugemeinde Umkirch günstige Gelegenheit für
einen solchen historischen Streifzug.1

L

Im Jahre 1987 konnte diese Gemeinde auf ein urkundlich verbürgtes Alter von 900
Jahren zurückblicken. Freilich muß man bei dieser Zeitangabe zugleich darauf aufmerksam
machen, daß dieser Flecken, dieses „Land" mit seinen Wäldern, Feldern,
Wiesen und Auen, deren Gemarkung später nach dem Kirchort zunächst Untkilicha
benannt wurde, schon weit früher als die erste Urkunde von 1087 belegt, für Menschen
dieses Raumes bergendes Zuhause und „Heimat" war. Die Siedlungsgeschichte
der weiteren Region — der Breisgauer Bucht und ihres Umfeldes — reicht bekanntlich
bis in die Steinzeit zurück. Besonders die höher gelegenen Gebiete von Rheintal
und Vorbergzone boten zunächst altsteinzeitlichen Jägern und Sammlern günstige
Lebensbedingungen. Solche Kleingesellschaften, wie sie am Tuniberg (auch bei Ehrenstetten
und Bollschweil) für den Spätabschnitt der letzten Eiszeit — vor rund
15000 Jahren — nachgewiesen sind, traten allerdings spärlich auf. Spuren menschlicher
Anwesenheit im Rheintal wurden erst mit dem Auftreten bäuerlicher Bevölkerungsgruppen
in der Jungsteinzeit zwischen 5000 und 2000 deutlicher.2 Freilich waren
die stark nach klimatischen und bodenmäßigen Verhältnissen sich orientierenden
Menschen zunächst nicht starr seßhaft, sondern relativ beweglich. Entsprechende
Funde erlauben die Feststellung, daß Jäger, Viehzüchter und Ackerbauern sich je
nach klimatischen und landschaftlichen Bedingungen kürzere oder längere Zeit in
ihren damals bevorzugten Bereichen am Kaiserstuhl, am Tuniberg und am Rande der
Vorbergzone aufhielten.

Ein starkes Anwachsen der Bevölkerungszahl zwang zu einer deutlichen Ausweitung
des Siedlungsgebietes auch in weniger günstige Lagen. In der Bronzezeit
(2000/1800—800 v. Chr.) finden wir das Siedlungsgebiet auch in flache Tallagen hinein
ausgeweitet.3

Laut Rolf Dehn sind für die späte Bronzezeit (d. i. die Urnenfelderstufe 1200—800)

173


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1988/0175