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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
108.1989
Seite: 147
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1989/0149
Der Stiftungsfundus der Freiburger Dominikaner
zu St. Johann Baptist und St. Johann Evangelist

im Jahr 1767 *

Von

Hermann Schmid

Die vor gut sechs Jahrzehnten von Josef Sauer, hochverdientem Kirchen- und
Kunsthistoriker an der Freiburger Universität, getroffene Feststellung,1 daß die äußere
und innere Geschichte des größten mittelalterlichen Gotteshauses der Breisgaustadt
in den Hauptzügen zwar klargestellt,2 abschließend und erschöpfend aber noch
nicht behandelt sei, hat bis auf den heutigen Tag Gültigkeit behalten. Freiburg zählte
jahrhundertelang unstreitig zu den klosterreichsten Städten des deutschen Südwestens
, das Elsaß miteingeschlossen. Allein vier Mendikantenorden, nämlich die Augustiner
-Eremiten, Dominikaner, Franziskaner und Kapuziner, fanden hier — zum
Teil sogar mit ihren weiblichen Zweigen — ein Auskommen. Im umgekehrten Verhältnis
zu dieser Vielzahl stand und steht — merkwürdigerweise — die einschlägige
Literatur. Abgesehen von dem einen oder anderen, seit etwa 1850 erschienenen Zeitschriftenaufsatz
existierte bis vor kurzem eine Monographie nur über einen einzigen
dieser Konvente, den der Franziskaner von der strikten Observanz.3 Einen weiteren
gewichtigen Schritt in Richtung einer Gesamtdarstellung der Geschichte der Freiburger
Prediger unternahm nun kürzlich Josef Steinhart, der sich unter Bezugnahme
auf ein bisher unbekanntes Schreiben des Konstanzer Bischofs Heinrich I.
(1233—1248) an selbige eingehend mit deren Anlangen beschäftigte.4 Grundlage seiner
Untersuchung ist eine handschriftliche, etwa 50seitige Klosterchronik, angeblich
aus den 1730er Jahren, welche sich in Rom befindet, zutreffend im übrigen der Hinweis
, „daß im Bemühen, die Geschichte des Klosters durch urkundliche Dokumentation
zu illustrieren und gegenüber einem kritischen Leser wissenschaftlich darzulegen
, Tendenzen der damaligen Zeit aufgenommen sind".5 Nun war diese Chronik
mit ihren Beilagen ohne Frage in erster Linie für den internen Gebrauch bestimmt,
im vorliegenden Fall für die Ordensoberen. Daß der Freiburger Kommunität im
18. Jahrhundert auch an der Präsentation ihrer Geschichte nach außen lag, zeigt ihre
Bereitschaft zur Mitarbeit an einem historiographischen Großunternehmen sondersgleichen
, der zwischen 1780 und 1788 im Druck erschienenen, auf der Materialsammlung
des Reichshofkanzlisten Joseph Wendt von Wendtenthal aufgebauten Au-
stria Sacra des Augustiner-Barfüßers Marian Fidler.6 Ihr Engagement ist nicht
nur angesichts der teilweise demonstrativen Verweigerungshaltung wie auch des Desinteresses
zahlreicher angesprochener Ordenshäuser bemerkenswert, sondern auch
hinsichtlich der Defizite und Ineffizienz der dominikanischen Geschichtsschreibung
der damaligen Zeit.7

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