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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1990/0181
Ein Erfahrungsbericht
zur Edition der Adelhauser Urbare

Von

Norbert Ohler

Dieser Rückblick will Erfahrungen festhalten, die dem nützlich sein können, der vor
einer ähnlichen Aufgabe steht,

Vor zehn Jahren veröffentlichte ich einen Beitrag „Die Urbare des Klosters Adelhausen
von 1327 und 1423. Zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Breisgaus", in
dem ich mich zum Quellenwert von Urbaren allgemein, dieser beiden Güterbeschreibungen
im besonderen äußerte. Seinerzeit „erwog" ich, beide Urbare zu edieren1;
im Manuskript hatte zunächst „planen" gestanden. Bewußt habe ich die vorsichtige
Ausdrucksweise gewählt; denn wiederholt hatte ich erfahren, daß angekündigte Editionsvorhaben
(aus welchen Gründen auch immer) nicht verwirklicht wurden und der
präsumptive Herausgeber sich noch Jahre spater verwunderten Fragen gegenüber
sah. — Nach mühsamer, sich entmutigend lang hinschleppender Arbeit wurde das
Editionsvorhaben Ende 1988 zu einem guten Ende geführt.2

Der Beitrag im Alemannischen Jahrbuch war aus Übungen am Historischen Seminar
der Universität Freiburg hervorgegangen, in denen Studierende und Dozent sich
gemeinsam in die spätmittelalterliche Geschichte des Breisgaus einarbeiteten. Als
Arbeitsgrundlage hatte ich Abschriften beider Urbare angefertigt, unbekümmert um
Editionsgrundsätze — was ich später bedauert habe. Durch ein von Anfang an planmäßiges
Vorgehen hätte ich Umwege, Zeit und Mühe sparen können.

Zur Anfertigung der Abschrift lagen mir (leicht verkleinerte) Fotografien beider
Urbare vor, die das Institut für Geschichtliche Landeskunde, Germanistische Abteilung
, vor Jahren hatte anfertigen lassen3; zusammen mit zahlreichen anderen Güterbeschreibungen
dienten die Adelhauser Urbare als Quellen für die Untersuchung der
Sprache im südwestdeutschen Raum. Aus dem Projekt ist u. a. der Historische Südwestdeutsche
Sprachatlas4 hervorgegangen.

Im Stadtarchiv Freiburg habe ich immer wieder Fotografie und Original verglichen
, um Unklarheiten auszuräumen. Wegen der räumlichen Nähe zur Universität
konnte ich hier auch dann sinnvoll arbeiten, wenn mir nur eine Stunde zur Verfügung
stand. Beim Vergleich mit der Handschrift stellte sich etwa heraus, wie ein Punkt
über einem Vokal zu verstehen ist — oft nicht als diakritisches Zeichen, sondern als
Wurmgang im Pergament. Spätere Ergänzungen ließen sich oft erst anhand des Originals
entziffern. Radierte Textstellen waren manchmal unter ultraviolettem Licht zu
entziffern.

Hatte ich zwei, drei Seiten des Originals durchgearbeitet, Ergänzungen und Kor-

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