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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1990/0193
Buchbesprechungen

Die Adelhauser Urbare von 1327 und 1423, Hg, v. Norbert Ohler, — (Veröffentlichungen
aus dem Archiv der Stadt Freiburg im Breisgau Bd. 18) Verlag Stadtarchiv Freiburg i, Br.,
Freiburg i. Br. 1988. XXXII, 438 S., 4 Abb., 1 Karte.

Die beiden Urbare des Frauenklosters Adelhausen in Freiburg liegen nunmehr in einer voluminösen
Edition vor. Sie vermitteln einen Einblick in die spätmittelalterliche Verwaltungspraxis
des umfangreichen und weitverstreuten Klosterbesitzes im Breisgau und Elsaß, Anders als
das bekannte Tennenbacher Güterbuch, das neben der Urbaraufzöichnung noch zahlreiche Informationen
zur Herkunft und zu den Rechtstiteln der einzelnen Besitzungen bringt, beschränken
sich die Adelhauser Urbare auf eine nüchterne Auflistung der Liegenschaften, deren Träger
und der dem Kloster zustehenden Abgaben. Im ersten Urbar von 1327 wurden dabei die
Namen der Liegenschaftsinhaber auf kleinen Pergamentstreifen eingeklebt, ein Verfahren, das
eine rasche und einfache Aktualisierung ermöglichte. Doch der Klosterbesitz hatte sich in
hundert Jahren stark verändert, so daß die umfassende Neuanlage des zweiten Urbars von
1423 notwendig wurde. Einzelne Bemerkungen und Nachträge zeigen, das beide Urbare nebeneinander
benutzt wurden.

Es war sicher eine gute Idee, beide Urbare in einem Band herauszugeben. Nicht nur eine
Fülle von Material wird vor dem Benutzer ausgebreitet, sondern er vermag auch besser Entwicklungslinien
und Trends zu erkennen. In der Einleitung gibt Ohler nach dem knappen
Uberblick über die Geschichte des Klosters Adelhausen eine stichwortartige Beschreibung der
Handschriften. Hier hätte sich der Rezensent doch mehr Ausführlichkeit gewünscht. Wohl
geht der Herausgeber allgemein auf die Bedeutung urbarialer Aufzeichnungen ein
(S, XII—XV), doch vermißt man eine Begründung, warum gerade diese beiden Urbare in der
Menge der reichen urbarialen Uberlieferung editionswürdig erschienen. Ausführlich werden
dann im folgenden die Editionsgrundsätze zur Wiedergabe von Text und Schreibweise dargelegt
.

Der Schwerpunkt des Buches liegt auf der sorgfältigen Textwiedergabe der Urbare. Trotz
der Verwendung von Abkürzungen für oft wiederkehrende Begriffe wie Ehrschatz, Juchart
usw. bleibt die gute Lesbarkeit erhalten. Ebenso erfreulich ist die sorgföltige Kommentiemng.
Neben den textkritischen Anmerkungen sind vor allem die inhaltlichen Erläuterungen (geographische
Daten, Entfernungen, Literaturhinweise zu Personen und Familien in gängigen Nachschlagewerken
) für den Leser hilfreich, der mit den Eigenheiten der Urbare noch nicht so vertraut
ist. Die Edition fügt die Spaltenzahlen in eckigen Klammern in den Text ein. Das
ermöglicht einerseits ein schnelles Auffinden von Personen und Sachen (auch das Register ist
nach diesem Prinzip angelegt). Andererseits kommt es aber zu einer zeitraubenden Sucherei,
wenn man z. B. Spalte 447 des ersten Urbars im Original der Handschrift sucht. Hier wäre
die gleichzeitige Seitenangabe des Originals sehr hilfreich gewesen.

Diese Bemerkungen schmälern aber den Gesamtwert des Buches nicht, denn mit dieser Edition
wurde dem Sprach- und Geschichtsforscher wertvolles Material zur Verfugung gestellt.
Dabei muß hervorgehoben werden, daß diese mühevolle Editionsarbeit das Werk eines Einzelnen
ist. Das ist um so bemerkenswerter, wenn man die handschriftlichen Schwierigkeiten vielfältig
überarbeiteter Urbare kennt. Willy Schulze

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