Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
110.1991
Seite: 119
(PDF, 38 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1991/0121
Johann Heinrich Hermann Freiherr von Kageneck

(1668—1743) aus Munzingen,
Deutschordensritter und Landkomtur
der Bailei an der Etsch

Von

Helmut Hartmann

Sein Porträt in der Ahnengalerie, das von ihm gestiftete, edle Muttergottesbild der
Hauskapelle und der in einem Glaskasten aufbewahrte Schädel des Deutschordens-
landkomturs Johann Heinrich v. Kageneck erinnern im heimatlichen Schloß nicht nur
an eine bedeutende, aus Munzingen hervorgegangene Persönlichkeit, sondern auch
an einen Wohltäter, der mit seinem großen Vermögen die Herrschaft Munzingen
arrondiert und zu einem ansehnlichen Fideikommißgut für die Kageneckische Familie
gemacht hatte. Nicht ohne Grund holte 1822 Graf Heinrich v. Kageneck die Gebeine
und das schöne Marmor-Grabdenkmal seines Urgroßonkels nach Munzingen
,1 als in Freiburg die Augustinerklosterkirche entweiht und die Bestattungen
beseitigt wurden.

Unter den Lebensläufen von Deutschordensrittern des 18. Jahrhunderts ist der des
Johann Heinrich v. Kageneck besonders vielfältig belegt und demzufolge auch mehrfach
ausführlich abgehandelt worden, z. B. von Breitenbach2, Rechter3, Ladurner4
und Noflatscher5. Diese Publizität beruht zum einen darauf, daß Kageneck in zwei
Balleien des Ordens, Franken und Etsch, zu Hause war, und zum andern, daß er an
mehreren Fürstenhöfen in hohen Positionen gewirkt hat.

Seiner Herkunft nach ist Kageneck Elsässer. Die Familie kam aus dem Straßburger
Patriziat, nannte sich, ähnlich wie andere dortige Geschlechter, nach der innenstädtischen
Situation ihres Stammhauses, dem „Kageneck", und ist bereits mit dieser Benennung
vor 1200 nachweisbar.6

Die Kagenecks wurden später im Oberelsaß und im Breisgau, also im österreichischen
Herrschaftsgebiet, landsässig. Der hier in Frage kommende Zweig der Familie
saß zu Munzingen, westlich Freiburg im Breisgau, und hatte weiteren Besitz zu
Bleichheim bei Emmendingen und zu Weiler in der Gemeinde Stegen, ebenfalls bei
Freiburg.7 Seit 1625 gehörte das Geschlecht zur Breisgauer Ritterschaft,8 die sich
den reichsunmittelbaren Ritterschaften in Schwaben, Franken und am Rheinstrom
gleichrangig dünkte, weil ihr österreichischer Landesherr zugleich Reichsoberhaupt
war.9

Johann Heinrich Hermann wurde als jüngerer Sohn am 25* Juli 1668,10 wahrscheinlich
auf dem väterlichen Sitz zu Munzingen, geboren. Seine Eltern waren
Johann Friedrich (* 1633, 1 1705) und Maria Susanna Magdalena, eine geborene von

119


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1991/0121