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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
111.1992
Seite: 34
(PDF, 29 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1992/0036
Graphik 4: Durchschnittszinssatz bei Wiederkaufsrenten 1365—1500

mit jeweiligen Höchst- und Tiefstzinsen

weltliches Gericht bestätigt worden war, bis die ausstehenden Zinsen bezahlt waren
.35 Im äußersten Fall nahmen erstklassige Schuldner für weniger kreditwürdige
Personen oder Städte eine Anleihe auf und ließen ihre Forderungen durch einen
„Schadlosbrief' sichern. Ich habe bis jetzt noch keinen Hinweis gefunden, daß Freiburg
im 14. und beginnenden 15. Jahrhundert auf diese Kreditform zurückgegriffen
hat. Vielleicht schreckte Freiburgs Schuldenlast mögliche Bürgen ab.

Als zu Ende des 14. und Beginn des 15. Jahrhunderts die Zinssätze kräftig sanken,
bot sich für Freiburg die Chance, die langlaufenden Wiederkaufsrenten, die früher
zu hohen Zinssätzen aufgenommen worden waren, abzulösen und durch niedriger-
verzinsliche zu ersetzen. Ein Großteil der fortlaufenden Kreditaufnahme im 15. Jahrhundert
dürfte zu diesem Zweck gedient haben. Der Schuldenstand veränderte sich
dadurch nicht, doch die Konversion in niedrigverzinsliche Renten erleichterte die
Zinslast der Stadt erheblich.

Als weitere Möglichkeit konnte der Schuldner vom Gläubiger eine Erhöhung des
Kapitals verlangen, um den gleichen Rentenbetrag beizubehalten, diesmal aber zum
aktuellen Zinssatz.36 Diese Art von Rentenkonversion ist aber aus den Zinsbüchern
nur schwer zu erkennen, weil der gezahlte Zinsbetrag unverändert blieb. Ich habe bisher
dafür keine Belege in den Quellen gefunden.

Erheblich häufiger trat eine andere Variante auf. Der Schuldner ermäßigte die

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