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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
111.1992
Seite: 74
(PDF, 29 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1992/0076
3 heilige Messen, ä 24 kr.......

3 Ministranten, ä 2 kr.........

Dem Sakristan ...............

Dem Umsager................

1 fl. [Gulden] 12 kr.

6 kr,
30 kr.

2 fl.

§ 2, Zweck der Bruderschaft

Erneuerung der Gottes- und Nächstenliebe, oder des ewigen Friedens und der Einigkeit
beim heiligen Meßopfer für die Verstorbenen, dessen Wirkung, wie die Liebe der
Mitglieder, über das Grab hinausreicht.

Ein ununterbrochenes Verzeichnis der Mitglieder dieses Bündnisses und ihrer Beiträge
beurkundet auch, wie sehr dieser Zweck festgehalten wurde; und der heilige
Eifer der jetzt lebenden Vorstädtler, das Säkularfest würdig zu begehen, ist Bürgschaft
für ein neues Jahrhundert seiner Existenz.

Vor 8 Uhr Morgens versammelten sich die Mitglieder der Bruderschaft, um statt den
Senior Johann Nepomuk Moser, (welcher wegen Kränklichkeit nicht am Feste Theil
nehmen konnte), den wirklich ältesten Vorstädtler Michael Blaile, und dessen Ehefrau
Anna Blaile, als Seniorinn der Frauen, in die Kirche abzuholen. Voraus gieng
im weißen Kleide mit schwarzem Halstuche ihre achtjährige Enkelin Henriette, Tochter
des Bäckers Joseph Blaile. Sie trug in ihren zarten Händchen das Urkundenbuch,
eingehüllt in schwarzen Flor, und auf demselben einen Myrtenkranz. Ehrfurchtsvoll
in der Kirche angelangt legte sie Beides auf das Todtengerüste, auf welchem und um
welches, so wie auf den schön gezierten Altären 32 Kerzen brannten; überdieß waren
die Stapfeleien, 10 Stühle und die Kanzel mit schwarzen Tüchern bedeckt, und auf
der ersten Bank der Frauenseite nach alter Sitte 26 Wachsstöcke aufgepflanzt.

Der feierliche Gottesdienst begann mit einer Rede, welche der Hochwürdige Erzbi-
schöfliche Hofkaplan Eduard Held hielt.

Nach dieser Rede hielt derselbe auch das Trauer-Amt, unter welchem noch 3 heilige
Messen gelesen, und von den Ehrwürdigen Institutsfrauen [Dominikanerinnen]4
ernste und ergreifende Gesänge ausgeführt wurden. Das Bahrgebet: Ps. 79: „Aus der
Tiefe meiner Leiden, rufe ich zu Dir, o Herr!" mit der üblichen Fürbitte für die Verstorbenen
, und die Besprengung der Bahre mit Weihwasser bildete den Schluß des
Gottesdienstes. Still und manche Thräne der Rührung im Auge verließ man die mit
Menschen dicht gedrängte Kirche. Eine Deputation stattete den Geistlichen und den
Institutsfrauen den aufrichtigen Dank ab. Abends aber nach 7 Uhr kamen die Männer
mit ihren Frauen nochmals zusammen, und zwar zu einem kleinen Nachtmahl bei
Hrn. Kranzwirth Johann Baptist Trescher. Daselbst war im Festlocal eine Tafel, bekränzt
und mit weißem Flor umhüllt, aufgehängt, worauf die Namen der jetzt lebendenden
Mitglieder standen. Frohsinn würzte das einfache Mahl, nach welchem durch
Bäcker Joseph Blaile dem Ehrwürdigen Convente Adelhausen ein dreimaliges Lebehoch
ausgebracht wurde, wie solches vom Convente beim Mittagsmahl auf die Vorstädter
geschehen ist. Nur zu schnell verflossen die wenigen Stunden, die aber im
ewig freundlichen Andenken verbleiben werden.

§ 3. Die Feyer dieses Tages

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