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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
111.1992
Seite: 139
(PDF, 29 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1992/0141
Auf der großen Grabstatte hatte eines Tages eine große Schrifttafel gelegen, von anonymer
Hand deponiert: „Otto, wach auf, dein Nachfolger schläft!" Das wird in der
Familie ohne genaues Datum tradiert, wobei es hier belassen wird, was eine persönliche
Zuweisung erspart. Das Zitat soll aber nicht verschwiegen werden, da es ein sehr
sprechendes Zeugnis für den Mythos Winterer darstellt und vielleicht auch als Hinweis
dafür taugt, wie volkstümlich dieser Mythos war, Die Grabstätte Winterer dokumentiert
den Familiensinn, von dem hier die Rede war: Es vereint das Ehepaar Otto
und Maria Winterer, drei Söhne und die beiden Töchter, zwei Schwiegerkinder und
die Schwiegermutter Gartenhauser aus Euenheim.

Anmerkungen

1 Das neue Bild. Beilage der Freiburger Zeitung, 1913 Nr. 25 S. 7.

2 BZ (FSt) v. 4. 10. 1962, Nr. 230,

3 In der Johanniskirche, erbaut 1894/95, ist Winterer auf einem von Fritz Geiges gestalteten Fenster in
altdeutscher Tracht neben dem damaligen Pfarrer Jung und Bürgermeister Thoma u. a. als Stifter und
Gründer dargestellt. VergL K. S. Frank, Kirchenfuhrer St. Johann in Freiburg, 1984.

4 O. Winterer, Die Wohnungspolitik der Stadt Freiburg L Br. Flugblatt 3, hrsg. v. Badischen Landes-
wohnungsbauverein. Vortrag, geh. auf der Jahresversammlung in Freiburg 1913. Karlsruhe 1913. Winterer
war langjähriger Vorsitzender dieses Vereins.

5 H. Müller, Oberbürgermeister Dr. Otto Winterer. Ein Vierteljahrhundert Entwicklungsgeschichte
der Stadt Freiburg, 1916, S. 25.

6 Der Sozialdemokrat Wilhelm Engler (1873 1938), damals Mitglied des Freiburger Bürgerausschusses
, in der Weimarer Republik badischer Arbeitsminister, berichtet in seinen Erinnerungen, daß gegen
Ende von Winterers Amtszeit „Bitternisse" auftraten, vor allem im Verhältnis zu seiner eigenen Partei,
den Nationalliberalen, die im Gegensatz zu ihrem OB lohnende städtische Betriebe „dem Privatkapital
ausliefern*4 wollten. Winterer, der wegen seiner nationalen Gesinnung eigentlich ein Gegner der SPD
war, entwickelte zu Engler in jener Zeit ein persönliches Vertrauensverhältnis. Dieser berichtet auch,
daß zwischen Wintererund Bürgermeister Emil Thoma eine stete Spannung bestand, die immer auffalliger
wurde. Diese Hinweise verdankt die Verfasserin Wolfgang Hug, der eine Publikation der Lebenserinnerungen
Wilhelm Englers vorbereitet. Fundstelle: GLA Nachlaß Engler, Lebenserinnerungen,
Heft V, 4. Teil.

1 Diese besonnene Haltung ermöglichte ihm auch die Verständigung mit dem Erzbischöflichen Ordinariat
in der Frage des Münstereigentums, das um 1870 unter OB Fauler für die Stadt beansprucht worden
war, unter Winterer 1901 jedoch als kirchliches Vermögen bestätigt wurde. Diese Einigung föllt
in die Amtszeit von Erzbischof Thomas Nörber, mit dem sich Winterer gut verstand.

8 Ehemaliges Kartäuserkloster im Dreisamtal östlich von Freiburg, unter Winterer 1895 von der Städt.
Stiftungsverwaltung erworben und zum Altenpflegeheim eingerichtet. Hansjakobs Räume sind dort
noch mit der Originalmöblierung erhalten und stellen ein Dichtermuseum dar, vom Deutschen Literaturarchiv
/Schillernationalmuseum in Marbach a. N. 1989 als Gedenkstätte verzeichnet.

9 H. Hansjakob, In der Karthause, 1901. Neuherausgabe mit Anmerkungen von H. Bender, Waldkirch
1989, S. 428 f. Die folgenden Zitate aus diesem Band S. 91 94 u. 429.

10 Während das Aufstocken der Stadttore dem heutigen Verständnis von Denkmalpflege widerspricht,
wird bis heute dankbar erwähnt, daß Winterer die Tore vor dem Abbruch bewahrt hat, der seinerzeit
aus verkehrstechnischen Gründen im Gespräch war.

u Maria Gartenhauser, geb. 1852 in Ettlingen bei Karlsruhe. Der Großvater väterlicherseits war Völks-
schullehrer. Ihr Vater, Dr. Cajus Gartenhauser, war Schulleiter in Ettlingen. Unter ihren mütterlichen
Vorfahren fallt ihr Großonkel Dr. Anton Georg Gutsch, großherzoglicher Physikus in Bruchsal und
Karlsruhe, auf.

12 Das Kapitel beruht auf Unterlagen der Familie, der Verfasserin in dankenswerter Weise zur Verfügung
gestellt von Frau Ursel Mayer, geb. Vanoli, Emmendingen, Enkelin v. Otto Winterer.

13 w. Winterer, Werben und Sterben. Ein Traum aus Deutsch Ostafrika, 1923.

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