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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1994/0090
mann".52 Er kann seit 1729 in Mannheim nachgewiesen werden. Mit einer Maria
Eleonora Mostin verheiratet, wurde Maler Joseph Baumann von 1729 bis 1747 mit
elf Kindern gesegnet, bei denen Hofschreiner, Hofmaler Philipp Hieronymus Brinck-
mann und Hofbildhauer J. Paul Egell53 im Wechsel mit anderen Befreundeten oder
Verwandten als Taufpaten fungierten. Auf Fürsprache des „Oberingenieurs" Alessan-
dro Bibiena 1738 zum „Hofoperamaler" ernannt, hatte Joseph Baumann im Opernhaus
die Architektur, Perspektiven und Dekorationen „deren Scenen" Pastorellen
und Opern sowie „das heilige Grab" für das 40-Stundengebet der Karwoche zu malen
. Zugleich mußte er die Inspektion über das Opernhaus und „theatralische Zubehör
" übernehmen. Trotzdem kämpfte sich I Baumann mit seiner Familie nur mühselig
durchs Leben und kam in Nöte, wenn die Besoldung nicht* wie erwartet, bezahlt
oder Vergütungen, „wie in Mannheim üblich, moderiert" wurden, Aufträge wie die
von J. H. H. v. Kageneck mußten deshalb für den Theaterkulissenmaler J. Baumann
ein willkommenes Zubrot gewesen sein. Immerhin lassen die in Lengmoos über die
Zeiten geretteten „Tapeten" noch etwas von den stilistischen Eigenheiten der Theatermalerei
am kurfürstlichen Hof während der Dreißigerjahre des 18. Jahrhunderts er™
kennen. Maler Joseph Baumann starb an einem Schlaganfall unversehen am 29. März
1758 in Mannheim.

Zum 250, Todestag

Des Landkomturs Johann Heinrich Hermann v. Kageneck anläßlich der 250. Wiederkehr
seines Todestags zu gedenken, ist auch für Freiburg eine Pflicht. In seiner Heimatstadt
, in der er sich mit dem Hauskauf in der Salzstraße rechtzeitig ein behagliches
Refugium für die letzten Lebensjahre geschaffen hatte, hoffte er, bescheiden
in der Augustinereremitenkirche zur Ewigen Ruhe gebettet zu werden. Daß Freiburg
schon 80 Jahre nach seinem Tod bei den Augustinern ein Stadttheater einrichten
würde und seine Gebeine samt Marmorepitaph durch den Inhaber des gestifteten Fa-
milienfideicommißgutes nach Munzingen übertragen werden müßten, konnte er nicht
vorausahnen. Den im zeitlichen Leben als Deutschordensritter zu hohen Würden
Aufgestiegenen holten so noch im Tod die geschichtlichen Entwicklungen ein und ließen
I H. H. v. Kageneck auf diese Weise in das Schloß und die Kirche seiner gräflichen
Familie zurückkehren, für die er in außergewöhnlicher Weise gesorgt hatte.

Anmerkungen

1 Stammtafel Kageneck, aufgestellt von Alfred Graf von Kageneckf, Munzingen.

2 ZBreisgGV HO, 1991, S. 119 126.

3 Ordensprovinzen,

4 Stadtarchiv Freiburg (StadtAF) L 4.4 Depositum v. Kageneck II — Akten Nr. 106 (1744).

5 H. BoEHM, Die Hochmeister der Residenz Mergentheim (Schriftenreihe der Historischen Deutschorden
Compagnie und des Deutschen Ordens, Bailei Deutschland H. 2) 2. Aufl. 1989, S. 18: Franz
Ludwig von Pfalz-Neuburg. Er regierte als Hochmeister von 1694 bis 1732.

6 Wie Anm. 5, S. 19: Hochmeister Clemens August, Herzog von Bayern, Kurfürst und Erzbischof von
Köln und vier anderer norddeutscher Bistümer, regierte den Deutschen Orden von 1732 bis 1761.

7 Ein Taufeintrag läßt sich im Taufbuch 1658—1679 der Dompfarrei Freibutg nicht nachweisen. Auch
nicht in Munzingen oder in Waldshut. Dagegen sind im Freiburger Tauf buch 1661, 1672, 1674, 1676
und 1677 Kinder des kaiserlichen Rats und Vize-Statthalters Johann Friedrich Freiherr von Kageneck
und der Susanna Magdalena von Andlaw enthalten.

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