Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
115.1996
Seite: 71
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1996/0073
,... von einiger Heftigkeit und Rechthaberei in
Meinungen nicht ganz freigesprochen."

Heinrich Schreiber und die Albert-Ludwigs-Universität

Von

Dieter Speck

„Wenn er von einiger Heftigkeit und Rechthaberei in Meinungen nicht ganz freigesprochen
werden konnte, und das heiße Blut und die erregte Galle bisweilen stärker,
als sonst, sich kund gaben, so war doch sein ganzes Wesen nobel, und die Richtung
seines Geistes und seines Charakters eine vom Genius des Schönen und Wahren geleitete
" Mit diesem Satz charakterisierte Ernst Münch 1837 seinen Kollegen Heinrich
Schreiber.1 Das Zitat beschreibt das Karrierebewußtsein Schreibers, seine Emotio-
nalität, Intelligenz und Wissenschaftlichkeit. Aber die Beschreibung zeigt auch die
Hochachtung, die Münch wie viele andere auch, Schreiber entgegenbrachte und
weist auf das Verhältnis Schreibers zu seinen Kollegen hin, das mit zahlreichen Konflikten
und Problemen belastet war. Heinrich Schreiber war mit nur kurzen Unterbrechungen
beinahe 40 Jahre lang in engstem Kontakt zur Universität Freiburg gestanden
. Zunächst als Student, anschließend als Kustos an der Universitätsbibliothek,
dann als Privatdozent, Lehrstuhlinhaber für Moraltheologe, Ordinarius für historische
Hilfewissenschaften, zeitweise Dekan der theologischen, dann der philosophischen
Fakultät und zweimaliger Prorektor der Universität. Hinzu kommen seine Tätigkeiten
als offizieller, vom Senat beauftragter Universitätschronist und die in seiner
Ruhestandszeit erarbeitete Geschichte der Universität. Daneben verfaßte Schreiber
zahlreiche kleinere Arbeiten, von denen einige Stifterpersönlichkeiten der Universität
zum Gegenstand hatten und seine Universitätsgeschichte ergänzen. Großes Interessse
hatte er auch an Mitgliedschaften in wissenschaftlichen und historischen Gesellschaften
, von denen einige im universitären Umfeld Freiburgs angesiedelt waren.2

Student und Stipendiat

Das Studium Schreibers ist bisher fast allein durch die Biographie von Robert William
Rieke bekannt, der sich hauptsächlich auf die Lebenserinnerungen Schreibers
stützte und in vielen Fällen nur den Lebensabriß von Joseph Rauch paraphrasierte.
Die archivische Seite, insbesondere im Universitätsarchiv, wurde bisher nicht überprüft
. In der Matrikel des Rektors findet sich unter dem 12. Juni 1812 der Eintrag:
„Schreiber, Heinricus Friburgensis, med."3 Dieser Eintrag ist umso erstaunlicher,
da gerade Rieke meint, Schreiber habe sich zum Studium der Theologie entschlossen
, weil Jurisprudenz und Medizin aufgrund der Gebühren von 8000 fl außerhalb
seiner Mittel und Neigungen gelegen seien.4 Eine Behauptung, die in dieser Form

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