Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
116.1997
Seite: 19
(PDF, 57 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1997/0021
Legende Abb. 6:

1 Kreuzfelsen (mit geogr. N-Linie)

2 Todtnauberger Wasserfälle

3 Stübenbach (Pfeile = Fließrichtung)

4 Schönenbach (Pfeile = Fließrichtung)

5 Gauch 1

6 Gauch 2

7 Hangloch 1

8 GeoL Streichen unter Zugabe der Deklina-
tiondifferenz + 8° NE

9 Zugrichtungen unter Zugabe der Deklination

10 Historischer Standort des großen Radschachtes
11 N Linie (geographisch)

12 Gipfelwinkelpunkt des Radschert

13 Unteres Hangloch (unterhalb der Wasserfälle
)

13a Oberes Hangloch (oberhalb der Wasserfälle
)

14 Vorderer Berg

15 Die große Schlipf Halde

16 Die Erz- und Mineralzonen von Todtnauberg
(nach Metz, Schlageter und eigenen
Untersuchungen)

vom Hangloch: Sie zielen auf den Vorderen Berg, dem mittelalterlichen Bergbauzentrum
von Todtnauberg.31

Es schließt sich eine in einer auffälligen L-Form ausgeführten Meißelmarke an.
Wir interpretieren sie als das Stollenende vom Gauch 2 , der kurz vor dem Schönenbach
endet. Die zunächst als nur vereinfacht gedeutete Wasser- oder Wellendarstellung
des unteren L-Schenkels als Symbol für die Erbstollenfunktion von Gauch 2
zeigt jedoch bei genauer Betrachtung des tatsächlichen Bachverlaufes eine überraschende
Aussagekraft (Abb. 5, 11).

Den am unteren linken Ende des senkrechten L-Schenkels eingemeißelten Punkt
deuten wir als Vermessungs- und Grenzpunkt und sehen in ihm auch den möglichen
Standort einer Lachentanne (markanter einzelner Baum als Vermessungspunkt, mit
einem mit der Axt eingeschlagenen Kreuzzeichen oder einem eisernen Kreuz am
Stamm gekennzeichnet). Dieser Punkt (Abb, 5, 10) bildete wiederum mit dem historischen
Mundloch von Gauch 1, das genau geogr. Nord von diesem Punkt sitzt, eine
Lotlinie,

Interessant war für uns die Beobachtung, daß 250 Meter bachauf- und abwärts
keine größeren Fichten festzustellen sind: Jedoch wächst auch heute wieder eine
mächtige, rund 40 Meter hohe Fichte direkt unterhalb des Stollenmundloches.

Bereits um 1295 wird eine Lachentanne westlich des unteren Stiebenbaches gegen
das Gewann Gauch erwähnt, ebenso um 1400 sowie 1586.32 Es liegt daher nahe, daß
auch diese urkundlich mehrfach erwähnte Lachentanne eine Meßpunktsfunktion zum
Kreuzfelsen innehatte und in einem unmittelbaren Beziehungsfeld zu den von uns vermuteten
Standorten weiterer Lachentannen bzw. Landmarken einzuordnen ist.

Da die als Meßpunkt gedeutete Meißelmarke auffallend tief angebracht wurde,
kann sie als Lachentanne oder Steinmarke auch am Gegenufer des Schönenbaches,
am alten Verbindungsweg von Todtnau nach Aftersteg, gestanden haben: Von dort
aus hätte zum damaligen Zeitpunkt eine freie Sichtverbindung sowohl zum Kreuzfelsen
als auch zu den beiden Erbstollen Gauch 1 und Gauch 2 bis hinaus zum Grubengelände
des Vorderen Berges bestanden.

Die Untersuchung des in Frage kommenden Geländes am 10, April 1996 ergab
eine Bestätigung auch für diese Möglichkeit: Genau in geogr. Nord-Süd-Richtung
von Gauch 2 liegt am Kreuzungspunkt des alten Verbindungsweges mit dem Bach,
der das Gewann „Großmatte" entwässert, der völlig verwitterte Wurzelstock einer

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