Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
116.1997
Seite: 20
(PDF, 57 MB)
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einstmals mächtigen Fichte mit einer verkohlten Stammscheibe von 1,20 Meter
Durchmesser, die zu einem für uns nicht mehr recherierbaren Zeitpunkt gefällt
wurde. Daneben findet sich ein zweiter Baumstumpf mit ca. 60 cm Durchmesser. In
einem Umkreis von 250 Meter konnten wir auf dieser Seite des Schönenbaches
keine weiteren Spuren großer ehemaliger oder heutiger Baumstandorte feststellen.

Komplexes geometrisches System
Wir waren einerseits überrascht, wie genau sich die in Fels gemeißelten Werte um-

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setzen ließen, stießen jedoch bei dem abstandsgenauen Ubertrag der dargestellten
Stollen auf ein zunächst unlösbares Problem: Wir kannten ja die heute noch existierenden
Mundlöcher von Gauch 1 und Gauch 2 und waren durch die Darstellung des
Gauch 2 überrascht: Sein Mundloch liegt heute relativ genau in geogr. Nord-Süd-
Richtung von Gauch 1, die Meißelmarke am Kreuzfelsen legt es jedoch deutlich
südöstlicher.

Ebenso erging es uns bei Ubertrag der Werte für den vermuteten Hangloch-Stollen
: Er würde im oberen Teil vom Mühleboden-Gewann liegen, dem ehemaligen
Verhüttungszentrum unterhalb des „Gouchs boden", dem „müliboden", Jedoch fanden
wir weder in der Literatur noch durch feldpraktische Untersuchungen einen Hinweis
, der auf die Existenz eines Stollens in diesem Gebiet deutete.33 Die beiden Stollen
, die Vernier34 beschrieben hatte, lagen nachweislich im „Unteren Hangloch",
also erkennbar nördlicher.

Wir versuchten nun, mit verschiedenen Hypothesen unterschiedliche Modellmöglichkeiten
zu erarbeiten, um dem Problem beizukommen. Ausgehend von der Tatsache
, daß die beiden Mundlöcher von Gauch 1 und Gauch 2 in der Realität relativ
genau übereinanderliegen, am Kreuzfelsen jedoch mit einer südöstlichen Abweichung
dargestellt werden, zogen wir den Schluß, daß die gewählte Form der Darstellung
auch vom Hangloch 1 wieder deckungsgleich mit dem Gauch 2 sein müßte.

Der mögliche Schlüssel lag in dem überstumpfem Winkelzeichen, das sich -
genau der geogr. Ost-West-Achse der Radscheibe nach Westen folgend - mit 15°
Neigung zwischen dem Radsymbol und der linken Hauptgruppe befindet. Interessant
war auch, daß sich im Gebiet des Hangloches die übertragenen Winkelschenkel
von Gauch 2 und die vom Hangloch kreuzten. Da alle geologischen Streichwinkel
15° betrugen, sahen wir in 15° des überstumpfen Winkels ein erstes Indiz, daß wir es
nicht nur mit einem einfachen Winkel zu tun hatten, sondern mit einem unvollständigen
Kreuz: Ergänzt man die vorhandenen Schenkel, sind diese Werte tatsächlich
mit dem rechten Kreuz der linken Zeichengruppe identisch (Abb. 5, Punkt 13).

So übertrugen wir nun den Schenkel auf die geologische Streichlinie von Gauch 2
so, daß er den bereits vorhandenen Schnittpunkt mit dem Winkelpunkt des überstumpfen
Winkels deckte (Abb. 5, Punkt 6,15,7a, 8,15). Nun ergab sich ein Schnittpunkt
der genau im Hangloch lag - das aber war nur geometrische Theorie, zunächst
noch ohne Bestätigung durch konkrete Beobachtungen im Gelände,

Am 9. März 1996 unternahmen wir eine Exkursion in das in Frage kommende Gebiet
. Die Schneedecke war noch überwiegend zusammenhängend, die Außentemperatur
betrug minus 4 Grad Celsius, Was wir antrafen, überraschte uns: Genau im errechneten
Zielgebiet stießen wir auf eine dicht am Hangfuß befindliche Mulde von

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