Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
116.1997
Seite: 40
(PDF, 57 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1997/0042
Dort sollte Egen wiederum den Gerichtsort erst nach der Herausgabe des umstrittenen
Anteils an den Silberbergen verlassen dürfen. Hinsichtlich der diesen Anteil belastenden
Verbindlichkeiten wurde aber festgestellt: Were ouch, daz die selben silberberge
versetzet oder verkumbert weren von grauen Heinrichen seligen ... und daz
die satzunge grave Egen von Friburk bestellet hete mit sinen brieven unde mit sinem
ingesigel, also daz ir beider besigelten brieve geliche hellent an der satzunge, so su-
lent die selben berge sich selbe abelSsen. Mit andern Worten: die Gewinne aus den
Gruben sollten dann zur Ablösung der Hypothek verwendet werden. Dies ging direkt
Graf Egen an, da er ja noch seine Hand auf den Gruben liegen hatte. Otto wurde es
aber freigestellt, seinen Teil der versetzten Bergwerke auszulösen: Wolte ouch grave
Otte von Straßberg sinen teil der versatzten berge wider lösen mit sinem silber oder
mit sinen phenningen so vil, alse si noch stant nach rechter rechnunge, daz mag er
wol tun, also daz grave Egen von Friburk siner brieve ledig werde unschedelich, die
er von der satzunge wegen dar vber geben.34

1316 übernahm Graf Konrad IL von Freiburg die von seinem Vater Egen geerbten
Rechte; das Hochstift Basel notierte dies in seinem Lehenbuch: Dominus Conradusf
comes de Fryburgo, habet infeodo omnia jura dicta vulgariter Wiltbenne, que habet
in Brisgowe, preterea que spectant ad Castrum Sultzberg. Anzumerken bleibt, daß
bei diesem Lehen üblicherweise nur die ältere Hand erwähnt wurde, also nicht der
Gemeinder, in unserem Fall Graf Otto von Straßberg, mit seinem Anteil, nämlich den
Revieren um Badenweiler und am Birkiberg.35 Die betonte Sonderstellung des Sulzburger
Wildbann- und Silberberglehens bestand schon vor 1218 und wird auch 1221
und 1234 angesprochen, wie unten näher ausgeführt wird.

Graf Otto vermochte bis zu seinem Tod die Hypothekenlast auf seinem Anteil der
Basler Silberberge nicht voll abzutragen. So trafen seine Witwe Margarethe und der
Sohn Imer von Straßberg im Jahre 1322 eine wichtige gütliche Vereinbarung mit den
Gläubigern, nämlich Freiburger Bürgern wie Meinwart von Tottighofen, Heinzman
Wolleb usf..., welchen unserü rehl ze den bergen stant von unserez vatter säligen
wegen graven Heinriche von Friburg. Zur Abtragung der noch beträchtlichen Verbindlichkeiten
(ansprach) räumte man ihnen oder ihren Erben so lange den sehsten
phenning von allen den rehten und nützen, du in stant... ze den silberbergen allen,
ein, bis sie 200 Mark Silber Freiburger Gewäges daraus erlöst hätten, und die Tilgung
sollte mit den Winehten, du nu nehst koment, beginnen.

Graf Konrad von Freiburg behinderte nicht länger die Straßberger Rechtsansprüche
, vielmehr wurde betont: dise rihtung ist och geschehen mit rat, gunst und
gutem willen graven Cunratz von Friburg und sinez süns Frideriches. Konrad und
sein Sohn verpflichteten sich sogar in einer zusätzlichen Erklärung, sie wollten bei
der neugeregelten Abtragung der Verbindlichkeiten über 200 Mark Silber aus dem
herrschaftlichen Ertrag (nüzzen) der Gruben den Freiburger Gläubigern auch auf
allen den silberbergen, die wir han und ufden rehten der selben berg, so uncz hörent,
behilflich sein. Über die Straßberger Zusicherungen hinaus versprachen sie, sü ovch
alle ze schirmend ufden silberbergen und rehten vor gewalt, so verre wir mugen, und
zwar so lange, bis sü ab geniezend so vil silberz, als da vor geschriben stet.36

Daß noch viel Wasser bis zur endgültigen Zufriedenstellung der Freiburger Gläubiger
den Rhein hinabfließen mußte, zeigen neue Schlichtungsbemühungen rund 27

40


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1997/0042