Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465,da
Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
116.1997
Seite: 48
(PDF, 57 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1997/0050
diesem Komplex, deren Unabhängigkeit von der alten Mutterpfarrei Kirchhofen
noch vor 1147 erfolgt sein muß.60

- Von Ambrmgen: mit Hermann von Ambringen, einem Gefolgsmann des Markgrafen
Hermann, tritt im ersten Drittel des 12, Jahrhunderts im Umfeld von Kirchhofen
und der vorderen Möhlin ein weiteres einflußreiches Geschlecht auf. Es nannte sich
nach dem einstigen Zentralort der alten Mark Kirchhofen. Güter der Herren von Ambringen
in Bollschweil sind erst im 14. Jahrhundert erkennbar. Eine Verbindung zum
Bergbau sowohl am Birkiberg als auch im Ehrenstetter Grund bleibt aber reine Vermutung
.61

~ Die Herren von Nimburg: die Wahrnehmung der Vogtei über das junge Priorat St.
Ulrich brachte die Herren und späteren Grafen von Nimburg in eine nähere Beziehung
zum oberen Möhlintal mit Bollschweil und dem Birkiberg. Die Nimburger
standen verwandtschaftlich den bischofstreuen Usenbergern nahe und hatten schon
zum Vorgängerkloster von St, Ulrich in Grüningen am Tuniberg ein enges Verhältnis.
Bei der Verlegung des Klosters ins obere Möhlintal 1083 war Erlewin von Nimburg

* * _ _

bereits dessen Vogt. Uber vier Generationen hinweg, mit Sicherheit aber von 1115
bis 1200, vermochte seine Familie diese Rolle zu behaupten.

Es ist unwahrscheinlich, daß Erlewin, der erste Klostervogt aus diesem Geschlecht
, schon vor dem Gebietsabtausch mit dem Bischof von Basel (1083) in
Bollschweil begütert war. Als Inhaber der Vogtei gewannen die Nimburger aber
offenbar auch Grundbesitz im Bollschweiler Bann. Mit hoher Wahrscheinlichkeit
waren sie im 12. Jh. maßgeblich am Bergbau am Birkiberg beteiligt,

Wie verhielten sich die Nimburger als Vogteiinhaber gegenüber den spätestens
seit etwa 1180 spürbaren Ansprüchen des Hochstifts Basel auf die Gesamtheit der
Wildbänne und Silberberge im Breisgau und gegenüber dem Herzog von Zähringen,
der als Basler Lehensträger Brief und Siegel vorweisen konnte? Da fällt es schon als
provozierende Besonderheit auf, daß Graf Bertold III. von Nimburg um das Jahr
1200 nur kurz vor seinem Aufbruch zu einer Reise ins Heilige Land, von welcher er
nicht zurückkehren sollte, zusammen mit seinem ihn begleitenden Sohn Teile seines
Breisgauer Besitzes an den Bischof Heinrich von Straßburg verkaufte. Darunter fielen
auch die Vogteirechte über St. Ulrich.62 Die Nimburger setzten sich damit offensichtlich
über Ansprüche des Basler Bischofs und Ambitionen des Zähringers hinweg
. Außerdem ignorierten sie die verbrieften Rechte des Priorates auf die freie
Wahl seines Vogtes. Nur mit Hilfe der Nimburger und gegen den Willen St. Ulrichs
gelangte also der Straßburger Bischof in den Besitz der Vogtei über das Kloster und
von Teilen des ehemals Nimburgischen Gutes im Bollschweiler Bann.63 Stücke des
ehemals Nimburgischen Besitzes gingen anscheinend im späteren Mannlehen Birkiberg
auf, welches seit 1291 erwähnt und von 1347 bis ins 17. Jahrhundert hinein als
Lehen des Hochstifts Straßburg bezeugt ist. Daß hierzu im 14. Jahrhundert außer der
Burg Birkiberg und weiteren Gütern auch das Berggericht zählte, hält das Testament
Johannes Snewlin des Gressers vom Herbst 1347 fest: die vesty ze Birchiberg vnd
was darlnne ist vnd dar zu höret vnd das gerichte da vnd vif der leity vnd dz lehen
gelt vnd zinse vorm walde, dz lehen ist vom Byschoff von Straßburg. Das um bzw.
kurz nach 1340 geschriebene Urbar des Straßburger Bistums notiert, daß Thomas
miles et Johannes, frater suus, d(ic)ti Snewlin de friburgo Lehengüter ante siluam,

48


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/schauinsland1997/0050