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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
116.1997
Seite: 50
(PDF, 57 MB)
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gehen dürfte. Auf die in der Urbarnotiz genannten Snewlin wird unten eingegangen
.65

Das Straßburger Mannlehen Bollschweil/Birkiberg weist überdeutlich auf das einstige
bergbauliche Interesse der Nimburger und auf die von ihnen ausgeübte Berghoheit
zurück. Dies gilt umso mehr, als die archäologischen Befunde eine Bergbautätigkeit
am Birkiberg gerade auch in der Zeit um 1200 erkennen lassen.66

Bisher wurde übersehen, daß zu dem im 13. Jahrhundert entstandenen Straßburger
Mannlehen nicht allein die Burg bzw. nach deren Zerstörung und später endgültigen
Auflassung im 15* Jahrhundert der Burgstadel Birkiberg gehörte. Es schlössen sich
nämlich noch eine ganze Reihe kleinerer Güter an.67 Im Umkreis der Burg und als
deren Zubehör lag das weldel gnant Waltemherg [vielleicht aus „Walt am berg", d. h.
Wald an der Grube, Grubenwald entstanden]. Die übrigen Güter befanden sich in
Streulage im westlichen Teil der Bollschweiler Gemarkung; nämlich:

- dritthalp Juchart acker am eychacker« welcher noch im 17. Jahrhundert am Bien-
berg östlich des Weilers Ellighofen erwähnt wird,

- ein Juchart Jn der binnen Zu Inickhofen südöstlich von Güttighofen nahe dem
Griesbach. Diese Ortlichkeit ist nicht zu verwechseln mit dem untergegangenen Ort
Innighofen nahe Krotzingen,68

- drye Juchart am Rübeacker, der vermutlich im heutigen Rebenacker fortlebt und
östlich Ellighofen und nahe dem Eichacker lag,

- dritthalben Juchart am einsideler* einem noch heute existierenden Gewann zwischen
der Gitte und der Fehrlenstiege unweit des Griesbachs,

- Zwo Juchart mattenn vnden an den widenmatten« also nahe den Widumsmatten der
Bollschweiler Kirche, welche sich nach Angaben von 1570 unterhalb der Gitte
gegen den Ziegelacker zu, d. h. unweit vom „Einsiedler" erstreckte,

- ein Zweyteil Jn den grießmatten, die unmittelbar auf den Griesbach und die Gemarkungsgrenze
gegen Ehrenstetten stößt.

Das Mannlehen Birkiberg war demnach fest in der Gemarkung Bollschweil verankert
, und dies wohl von Anfang an und somit keinesfalls ein spätes, fremdkörperartiges
Anhängsel in einer gebirgigen Randlage. Sieht man von den beiden Stücken
Eichacker und Rübenacker am Bienberg östlich Ellighofen einmal ab, so konzentrierte
sich das Mannlehen auf den Bereich zwischen dem Ortskern und dem Griesbach
im Südwesten des Dorfbanns um den abgegangenen Weiler Innighofen. Eine
eingehende Lagebestimmung der Gewanne ist im Abschnitt über die Flur- und Gewässernamen
im Anhang durchgeführt (s. u.).

Der Streit um die Vogtei über St. Ulrich und davon berührte Rechte

in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts
(Straßburg, Herzog von Zähringen, Friedrich II)

Dem Widerstand des Priorates St. Ulrich und seines Mutterklosters Cluny gegen die
Übernahme der Vogteirechte von St. Ulrich durch das Bistum Straßburg kommt einige
Bedeutung zu. Mit vollem Recht pochte Cluny auf die dem Priorat früh verbriefte
freie Wahl des Vogtes. Das schloß den Verkauf der Vogtei an Dritte absolut
aus. Deshalb vermochte sich Herzog Bertold V. von Zähringen einvernehmlich mit
Cluny bereits im Jahr 1201 als neuer Vogt des Priorates cella (St. Ulrich) und des

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