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Schau-ins-Land: Jahresheft des Breisgau-Geschichtsvereins Schauinsland
116.1997
Seite: 59
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über dreißig Jahre hin als Lehensträger durchzusetzen. In jene Jahre fällt die neue
Untergliederung des nun tatsächlich auf den ganzen Breisgau ausgeweiteten Silberberg
- und Wildbannkomplexes des Hochstifts Basel. Fortan wurde der Bollschweiler
Bann mit dem Birkiberg und dem durch die Eckpunkte Schönberg, Brombergkopf,
Üble Brücke (Oberried) und Diesselmut gebildeten Bereich zu einem Teillehen in
der Hand der Snewlin Bernlapp. Graf Konrad III. von Freiburg, der seinen Schwager,
den Markgrafen Rudolf von Hachberg-Rötteln, als Lehenspartner der Silberberge
gewonnen hatte, sah sich aus wirtschaftlicher Not 1398/99 gezwungen, neben seiner
Herrschaft Badenweiler auch die Landgrafschaft im Breisgau und seinen Anteil an
dem Basler Wildbann- und Silberberglehen an die Herzöge von Osterreich zu verpfänden
. Österreich übernahm um 1400 auch anstelle der Grafen von Freiburg die
Rolle eines Kastvogts über St. Ulrich.88

In diese österreichische Zeit fällt auch die letzte Phase des Bergbaus am Birkiberg,
der spätestens in den 1420er Jahren eingestellt wurde.

Das Priorat St. Ulrich selbst hat offenbar nicht Einfluß auf die Berghoheit nehmen
können. Ob ihm vielleicht der Besitz eines freigebauten Teils (isenin Teil) eingeräumt
gewesen war, läßt sich nicht erweisen. Zinsen aus Erzmühlen und Schmelzhütten
gingen nachweislich an die Allmendgemeinschaft von Bollschweil und Biengen
. Der Frage einer aktiven Beteiligung des Priors als Gewerke wird an anderer
Stelle nachgegangen (s. u.).

Bergbau am Birkiberg von den Anfängen bis ins frühe 15. Jahrhundert

1. Grubentätigkeit

a) Altere Phase bis etwa 1200: Archäologisch gesicherte Spuren des Bergbaus
nahe Bollschweil reichen wesentlich über die schriftlichen Zeugnisse zurück. Allerdings
sind die von H.Wagner zu Anfang der 90er Jahre festgestellten Spuren eines
frühen Schmelzplatzes, den er auf Grund von Keramikscherben und C14 Proben ins

10. Jahrhundert bzw. um die Jahrtausendwende zu datieren versuchte, neuerdings
von G. Goldenberg in einen möglicherweise römerzeitlichen Zusammenhang gerückt
worden. Die Fundstelle liegt auf einer vor Hochwasser sicheren Landzunge am
Westrand von Bollschweil im Neubaugebiet der Franz-Koch-Straße oberhalb des
Weilers Güttighofen.89 Diese Anlage war, wie Wagner bemerkt, nicht unbedingt auf
das Revier Birkiberg hin orientiert, sondern konnte bei seiner Lage außerhalb der
Berg- und Waldzone ebenso den Erzlagerstätten des Ehrenstetter Grundes (Lingle-
löcher) und Norsinger Grundes dienlich gewesen sein, deren Entfernung vom
Schmelzplatz kaum größer als die des Birkiberges war. Bei letzterem deuten die
frühesten archäologisch nachgewiesenen Bergbauspuren inzwischen zumindest ins

11. Jahrhundert zurück.

Als einer der Abnehmer des Silbers, das aus den Erzen der Vorberge des südlichen
Breisgaus gewonnen wurde, kommt fürs 10. und 11. Jahrhundert der Herr über die
Münzstätte zu Breisach in Betracht. Diese wurde im 10. Jahrhundert von den schwäbischen
Herzögen genutzt. Anscheinend im frühen 11. Jahrhundert gelangte das
Hochstift Basel in den Besitz der Breisacher Münzstätte, wo erstmals unter Bischof
Adalbero (1034-1037) bischöfliche Münzen geschlagen worden sind. Der Bischof

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